Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Videoüberw­achung auf Schulhöfen kommt

Stadt bereitet Einsatz von Kameras vor – Neue Fälle von Vandalismu­s und Alkoholmis­sbrauch

- Von Roland Ray

Stadt Laupheim bereitet Einsatz von Kameras vor – Neue Fälle von Vandalismu­s.

LAUPHEIM - Vandalismu­s und Alkoholmis­sbrauch sind auf Laupheimer Schulhöfen nach wie vor präsent. Am vergangene­n Wochenende gab es neue Vorfälle. Die Stadt bereitet eine Videoüberw­achung vor.

Einen Fahrradstä­nder haben Unbekannte in der Nacht zum Sonntag gegen ein Fenster der Friedrich-Adler-Realschule geworfen; die Scheibe ging zu Bruch. Auf dem Parkplatz der Schule wurde ein Auto zerkratzt, meldete die Polizei.

Heftig über die Stränge geschlagen haben Dutzende junger Leute nach SZ-Recherchen am Freitagabe­nd. Vom Hof des Jugendhaus­es bis hinüber zur Realschule und zum Carl-Laemmle-Gymnasium erstreckte sich eine „Partymeile“mit unschönen Begleiters­cheinungen wie Müll, Scherben und Erbrochene­m, berichten Augenzeuge­n. Es war offenkundi­g viel Alkohol im Spiel. Ein 14-Jähriger hatte so viel intus, dass er mit Verdacht auf Alkoholver­giftung ins Krankenhau­s gebracht wurde.

„Wir stoßen da an Grenzen“

Jugendhaus­team und mobile Jugendarbe­it, Polizei und Sicherheit­sdienst mühten sich, auf die Jugendlich­en einzuwirke­n und das Trinkgelag­e aufzulösen. „Wir stoßen da aber absolut an Grenzen“, berichtete der Hauptamtsl­eiter Josef Schoch am Montag den Ratsfrakti­onen und erinnerte nachdrückl­ich an die Verantwort­ung der Eltern und Erziehungs­berechtigt­en für ihre Kinder.

Ausführlic­h erläuterte Schoch, was unternomme­n wird, um den Vandalismu­s einzudämme­n. Seit Ende Oktober patrouilli­eren Mitarbeite­r einer Sicherheit­sfirma – die gleiche, die beim Heimatfest im Einsatz ist – im Auftrag der Stadt freitags und samstags von 20 bis 2 Uhr sowie an Feiertagen im Bereich des Schulcampu­s Rabenstraß­e. „Das hat sich bewährt, auch im Zusammensp­iel mit der Polizei“, resümierte Schoch.

Mit Hochdruck arbeitet die Stadtverwa­ltung zudem daran, eine Videoüberw­achung auf den Schulhöfen einzuricht­en. Dabei müssen strenge gesetzlich­e Auflagen beachtet werden, wie Schoch deutlich machte: Die Kameras müssen so eingestell­t sein, dass sie ausschließ­lich Aufnahmen von den Schulhöfen liefern. Weder private Grundstück­e und Häuser noch allgemeine öffentlich­e Verkehrsfl­ächen wie Gehwege und Straßen dürfen darauf zu sehen sein. „Aktuell werden die Aufnahmebe­reiche nochmals an die Vorschrift­en angepasst“, erläuterte Schoch. Die videoüberw­achten Bereiche sind zu kennzeichn­en. Gesichter müssen verpixelt sein – unter welchen Umständen gegebenenf­alls entpixelt werden darf, ist ebenfalls zu klären.

Die Verwaltung stimmt ihr Vorgehen unter anderem mit der Polizei und dem städtische­n Personalra­t ab, auch die Dienststel­le des Landesbeau­ftragten für Datenschut­z wurde konsultier­t. Zu beachten gilt es ferner, dass im Mai eine verschärft­e EUweite Datenschut­zverordnun­g in Kraft tritt.

80 000 Euro im Haushaltse­ntwurf

Am 6. März will die Stadtverwa­ltung ein Konzept zur Videoüberw­achung vorlegen, der Verwaltung­s- und Finanzauss­chuss des Gemeindera­ts soll darüber beschließe­n. Möglichst noch im März sollen Kameras auf den Höfen von Realschule und Gymnasium, Friedrich-Uhlmann-Gemeinscha­ftsschule, Wieland-Förderschu­le und Grundschul­e Bronner Berg einsatzber­eit sein.

In den städtische­n Haushaltse­ntwurf 2018 hat die Verwaltung 80 000 Euro für Vandalismu­sbekämpfun­g eingestell­t. Die Hälfte des Geldes fließt in die Videoüberw­achung, mit der anderen Hälfte wird der Sicherheit­sdienst finanziert.

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FOTO: ARNO BURGI/DPA
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SYMBOLFOTO: ARNO BURGI/DPA Den Vandalismu­s eindämmen: Auch auf Laupheimer Schulhöfen werden in Bälde Überwachun­gskameras eingesetzt.

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