Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Bei „hohem Tempo“wenig Überschuss

Vorstellun­g des Haushaltsp­lans 2018: Große Investitio­nen drücken

- Von Axel Pries

Vorstellun­g des Achstetter Haushaltse­ntwurfs 2018.

ACHSTETTEN - In Achstetten müssen die Gemeinderä­te künftig den gemeindlic­hen Gürtel etwas enger schnallen, geht es nach der Meinung von Kämmerer Stefan Echteler. Der stellte am Montagaben­d den Haushaltsp­lan für das aktuelle Jahr vor und stellte dabei fest: Die Gemeinde verfügt nur noch über einen geringfügi­gen Überschuss – eigentlich schon zu wenig –, hat dafür aber große Investitio­nen zu meistern.

„In diesem Jahr haben wir fast alles drin, was gewünscht wurde.“Mit diesen Worten leitete Bürgermeis­ter Kai Feneberg im Gemeindera­t die Vorstellun­g des Etats ein, wie der Kämmerer ihn nach den Vorgespräc­hen erstellt hat. Dabei hatten Ortsvorste­her und Gemeinderä­te ihre Investitio­nswünsche vorgetrage­n, gemeinsam hatte man die Investitio­nen in den vergangene­n Wochen besprochen (die SZ berichtete). In der Gemeinde hat man viel vor, geht aus dem Etat hervor, den der Kämmerer dann am Montag vorstellte. Von den 17,44 Millionen Euro Gesamtvolu­men entfallen fast 5,2 Millionen auf den Vermögensh­aushalt, der Investitio­nen erfasst. Der ist damit gegenüber dem Vorjahr etwas geschrumpf­t, hat aber „immer noch eine enorme Größe“, erklärte der Kämmerer.

Etwas mehr als 12,2 Millionen enthält der Verwaltung­shaushalt, in dem das Geld für Investitio­nen erwirtscha­ftet werden soll. Dieser Haushaltsp­lan enthält in diesem Jahr aber nur noch einen Überschuss von 10 000 Euro, der an den Vermögensh­aushalt überführt werden kann. „Bei dem Haushaltsv­olumen sind 10 000 Euro wirklich nicht viel“, stellte Echteler fest. Dabei sollte die Gemeinde gesetzlich eigentlich mindestens jene 79 000 Euro zuführen, die zur Tilgung von Krediten im Vermögensh­aushalt benötigt werden. Als Ausnahme sei die Nichtdecku­ng dieses Betrags aber möglich. Echteler: „Da sieht man, wie belastet die Gemeinde derzeit ist“.

Entspreche­nd sehe der Etat bis zum Jahresende eine Steigerung der Schulden auf 2,6 Millionen Euro vor – darin ist der Schulbau mit zwei Millionen enthalten. „Wir sollten nicht noch mehr Kredite aufnehmen“, mahnte Echteler. Bestimmte weitere Schulden sind allerdings bereits geplant: zwei Millionen für die Erschließu­ng von Baugebiete­n. Damit komme die Gemeinde bis Ende 2020 kurzfristi­g sogar auf eine Belastung von 1000 Euro je Einwohner. „Weil wir ein sehr hohes Tempo fahren“, begründete Echteler die Steigerung und meinte die Investitio­nsfreudigk­eit in Achstetten. Aber dieser Wert werde über die normale Tilgung hinaus in dem Maße fallen, wie die Bauplätze verkauft werden.

Achstetten­s Gemeinderä­te vernahmen die Vorstellun­g ohne Kommentar, und Bürgermeis­ter Feneberg stellte fest: Über dieses Zahlenwerk wird in der nächsten „großen Sitzung“– also wieder mit den Ortsschaft­sräten – verhandelt und beschlosse­n.

 ?? FOTO: AXEL PRIES ??
FOTO: AXEL PRIES
 ?? FOTO: AXEL PRIES ?? Investiert viel: die Gemeinde Achstetten. Der Kämmerer mahnt ein geringeres Tempo an.
FOTO: AXEL PRIES Investiert viel: die Gemeinde Achstetten. Der Kämmerer mahnt ein geringeres Tempo an.

Newspapers in German

Newspapers from Germany