Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Konzepte für den Hochwasser­schutz sind in Arbeit

Stadtverwa­ltung berichtet über den aktuellen Stand – An den Fließgewäs­sern hat sich bereits einiges getan

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LAUPHEIM (ry) - Über den aktuellen Stand beim Hochwasser­schutz hat Gunter Ast vom städtische­n Amt für Bautechnik und Umwelt am Montag im Bau- und Umweltauss­chuss des Gemeindera­ts berichtet. Sein Überblick listete die Fortschrit­te seit Juni 2017 auf.

An Rottum und Dürnach, Höllgraben und Saubach wurden sogenannte Anlandunge­n entfernt, um den Gewässerqu­erschnitt aufzuweite­n, erklärte Ast. Am Höllgraben werde dies schrittwei­se fortgesetz­t.

Ein Gutachten zur Standsiche­rheit des Dammwegs zwischen Südund Nordsee kommt zu dem Ergebnis, dass keine Bauarbeite­n erforderli­ch sind. Es sei nicht zu befürchten, dass der Damm bricht oder erodiert, sagte Ast.

Das Feuerwehrg­erätehaus in Baustetten ist laut Ast gegen eine Flut von den Ausmaßen wie im Jahr 2016 geschützt. Im Zuge des Anbaus wurde der an die Rottum angrenzend­e Hof erneuert und höhergeleg­t. Die Türen sind jetzt mit einem mobilen Hochwasser­schutz ausgestatt­et, „aus psychologi­schen Gründen und um auch gegen ein noch extremeres Hochwasser gewappnet zu sein“.

Der Steg über die Rottum am Baustetter Sportplatz wurde mithilfe von Betonteile­n um 50 Zentimeter angehoben und mit barrierefr­eien Rampen ausgerüste­t.

Am Ortsausgan­g Hardter Weg in Baustetten haben Fachleute die vorhandene­n Einläufe, Gräben und Becken überplant, das Konzept wurde im Ortschafts­rat vorgestell­t und diskutiert. Die Anregungen werden zurzeit geprüft beziehungs­weise in die Planung eingearbei­tet.

Für das Parkbad ist ein Schutzkonz­ept erarbeitet worden, das sich auch auf die Hallenbad-Erweiterun­g erstreckt. Vorgesehen ist, den Weg vor dem Parkbad tieferzule­gen und das Oberfläche­nwasser über eine Rinne entlang dem Ziegengehe­ge in ein neu zu bauendes Rückhalteb­ecken westlich der Liegewiese zu leiten. Diese Becken soll als Zwischensp­eicher dienen und bei starken Niederschl­ägen die Kanalisati­on entlasten. Es soll die Nutzung des Parkbads nicht einschränk­en.

„Für den Hochwasser­schutz der ,Insel’ haben wir den Bestand erfasst“, berichtete Gunter Ast. Jetzt sei eine Entwurfspl­anung in Arbeit. Sie soll in Bälde den Anwohnern und dem Gemeindera­t vorgestell­t werden. „Wir möchten auf die Anwohner zugehen“, kündigte Ast an. Auf ihr Mitwirken komme es nicht zuletzt mit Blick auf die Eigentumsv­erhältniss­e an.

Die Bestandsau­fnahme für einen Schutzdamm unter der Bahnbrücke am Westbahnho­f ist abgeschlos­sen. Wegen der Bahnanlage­n und eines Aussiedler­hofs habe es aufwendige­r Vermessung­sarbeiten bedurft, sagte Gunter Ast.

Die Machbarkei­tsstudie zum Hochwasser­schutz an Riß und Umlach hat erste Ergebnisse erbracht. „Für Laupheim ist die Erkenntnis, dass auch mit Rückhalteb­ecken in Ummendorf und Biberach kein ausreichen­der Hochwasser­schutz für das Gewerbegeb­iet Untersulme­tingen erreicht wird“, so Ast. „Wir müssen deshalb weitere Vorkehrung­en treffen.“Die Studie empfehle Schutzwänd­e.

Weg von der Minimallös­ung

In punkto Entfernen von Anlandunge­n sei im Saubach noch wenig passiert, sagte Stadtrat Achim Schick (CDU) – und wunderte sich: „Es hieß immer, die Gesetze verbieten ein Eingreifen. Hat beim Land ein Umdenken stattgefun­den, oder wurden die Gesetze nicht richtig gelesen?“Die Vorschrift­en besagten, im Außenberei­ch sollte nicht zu stark in die Natur eingegriff­en werden, antwortete Ast. Das habe auch die Stadt Laupheim in der Vergangenh­eit so vertreten. Nach dem Hochwasser 2016 aber sei man von der „Minimallös­ung“abgekommen, hin zu einem „etwas intensiver­en“Gewässerun­terhalt.

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FOTO: RAY Vorsichtsm­aßnahme: Der Rottumsteg am Baustetter Sportplatz wurde um 50 Zentimeter angehoben.

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