Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Kleines Orchester mit großer Wirkung
Beim Familienkonzert klingt die Ballade vom Zauberlehrling kindgerecht.
ACHSTETTEN - Die Ballade „Der Zauberlehrling“von Johann Wolfgang von Goethe in kindgerechter musikalischer Aufbereitung hat am Sonntagnachmittag die Familie Schöttler den Gästen in der Kirche Sankt Oswald in Achstetten präsentiert. Nicht nur Kinder hatten sich zum Familienkonzert eingefunden hatten, sondern auch etliche Erwachsene nutzten die Gelegenheit, die Ballade „Der Zauberlehrling“in einer besonderen Art zu genießen.
Andrea und Marius Schöttler mit ihren Kindern Verena, Julian und Carolin präsentierten in Anlehnung an das Orchesterwerk von Paul Dukas eine eigene Bearbeitung für Sprecher, vierhändige Orgel, Geige, Horn, Flöte, E-Piano und verschiedene Schlaginstrumente. Fast ein kleines Orchester war von ihnen auf der Empore der Kirche aufgebaut worden. Erst wurden die Gäste von den Sprechern in die Ballade und deren einzelne Szenen eingeführt, ergänzt wurde dies von der passenden Musik und Illustrationen von Doris Eisenburger. Am Ende konnten die Zuhörer das Werk am Stück in einer sehr hörenswerten Darbietung der hochmusikalischen Familie genießen.
Die Musik beginnt mit einer gespannten Atmosphäre: Der Meister ist weg, und der Zauberlehrling ist hin- und hergerissen von der Idee, sich selbst im Zaubern zu versuchen. Schließlich kann er der Versuchung nicht mehr widerstehen. Er hat es satt, das Wasser für den Badezuber immer selber zu schleppen. Dazu möchte er den Besen jetzt verdonnern. So spricht er den Zauberspruch „Walle, walle manche Strecke, dass zum Zwecke Wasser fließe und mit reichem, vollem Schwalle zu dem Bade sich ergieße.“
Und es funktioniert, der Besen bekommt zwei Beine und begibt sich fleißig auf den Weg, um Eimer für Eimer Wasser zu holen. Aber leider hat der Zauberlehrling vergessen, wie das Ganze wieder zu stoppen ist, und schon bald ist das ganze Schloss überschwemmt. Der Zauberlehrling wird immer verzweifelter und versucht, den Besen mit einer Axt, die diesen in zwei Teile teilt, aufzuhalten. Aber im Gegenteil, aus einem Besen werden zwei, die nun unermüdlich rennen, um weiter Wasser zu bringen.
Die Musik schwillt immer mehr an, um auf einem weiteren Höhepunkt abrupt zu enden. Der Zauberlehrling hat in seiner Not den Meister um Hilfe gerufen. Der bringt die Besen mit dem richtigen Zauberspruch zur Räson: „In die Ecke Besen, Besen. Seid’s gewesen. Denn als Geister ruft euch nur zu seinem Zwecke, erst hervor der alte Meister.“Zurück bleibt ein zerknirschter Zauberlehrling, der sich mit weiteren Zaubersprüchen in Zukunft sicher zurückhalten wird.
Dass dem Publikum die erfrischende und gelungene Präsentation des Werkes von Goethe ausgezeichnet gefallen hat, zeigte der begeisterte Beifall am Ende.