Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Zurück zu den Wurzeln
Fritz Kalkbrenner verzichtet auf seinem Album „Drown“auf den eigenen Gesang
RAVENSBURG - Das fünfte Studioalbum von Fritz Kalkbrenner stellt eine Zäsur dar. Auf „Drown“(Different Spring) verzichtet der Berliner DJ und Musikproduzent auf den eigenen Gesang.
Der jüngere Bruder von Paul Kalkbrenner kehrt auf seinem neuesten Werk wieder zu seinen musikalischen Wurzeln von vor knapp 20 Jahren zurück. Auf „Drown“zeichnet er in den zwölf Songs detailreiche Klangbilder, die der House-Musik huldigen, die er selbst vor zwei Jahrzehnten in der Berliner Elektroszene entdeckte.
„Viele Künstler schaffen es nicht mehr, ihren eigenen Stil zu entwickeln, eine eigene Schublade für sich zu definieren“, hatte Fritz Kalkbrenner im Sommer 2017 noch im Interview mit der „Schwäbischen Zeitung“auf dem Southside-Festival gesagt. Und mit „Drown“lässt er genau diesen Stil, den er sich jahrelang erarbeitet hat, gewollt links liegen. Er verzichtet auf seinen markanten Gesang, auch um nicht zwanghaft zu jedem Beat eine Textzeile finden zu müssen. Mit diesem Schritt verändert sich auch Kalkbrenners musikalische Handschrift.
Die Werke auf seinem fünften Album klingen sanfter, minimalistischer und brechen aus der bisher bekannten Songstruktur, wie beispielsweise bei Kalkbrenners größtem Hit „Sky & Sand“, aus. Er zeichnet, wie im Stück „Ride“, leichte und wohldurchdachte Beats, die sich durch immer wieder neu hinzukommende Elemente nach mehr als sechs Minuten zu einem Gesamtkunstwerk zusammenfügen.