Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Der „Südwind“bläst zum 20. Mal
Blasorchester feiert am 24. und 25. Februar Konzertjubiläum mit Musik aus Portugal
LAUPHEIM (sz) - Zum 20. Mal findet heuer die jährliche Arbeitsphase des Blasorchesters „Südwind“statt. An zwei Wochenenden wird mit einem international renommierten Dirigenten ein Konzertprogramm mit sinfonischer Blasmusik erarbeitet. Für die diesjährigen Jubiläumskonzerte am 24. Februar in Bad Buchau und am 25. Februar in Laupheim konnte als musikalischer Leiter der Portugiese Alberto Roque gewonnen werden.
Im Blasorchester Südwind kommen jährlich Musikstudenten und Dirigenten, ambitionierte Amateure und professionelle Musiker aus dem Raum Oberschwaben zusammen. Das Orchester wurde 1998 um einen musikalischen Freundeskreis im Kreis Biberach/Riss gegründet. Im Jahr darauf wurde das erste Konzert, unter der Leitung von Douglas Bostock, aufgeführt. Die Proben für das diesjährige Konzert finden in der Landesakademie Ochsenhausen sowie im Kursaal in Bad Buchau statt.
Beinahe vollzählig haben Heike Braiger (Fachbereichsleiterin Schlagzeug an der Musikschule Ulm und Dirigentin des Spielmannszuges/Querschlag der Stadtkapelle Laupheim) und Michael Porter (Schlagzeugschule Rhythmpoint, Laupheim) an den bisherigen Arbeitsphasen teilgenommen. Sie wirken dieses Jahr zum 19. Mal mit. Keine einzige Arbeitsphase versäumt haben der ehemalige Dirigent der Stadtkapelle Munderkingen, Thomas Frasch (aktuell Stadtkapellmeister und Trompetenlehrer an der Musikschule in Kempten), sowie Südwind-Initiator Werner Buchmann (Klarinette): Beide werden zum 20. Mal bei Südwind dabei sein.
Das Know-How und die Raffinessen internationaler Dirigenten – teilweise auch Komponisten – ist selbst nach so vielen Jahren für die Mitwirkenden immer noch interessant. Kein Wunder, die Liste der bisherigen Südwind-Dirigenten liest sich wie ein Who is Who der Blasorchesterszene: Pierre Kuijpers aus den Niederlanden, Ronald Johnson und Stephen Melillo (beide USA), Felix Hauswirth (Schweiz), Odd Terje Lysebo (Norwegen), Toshiyuki Shimada (Japan), Ferrer Ferran (Spanien), Thomas Doss, (Österreich) Dario
Sotelo (Brasilien), Lorenzo della Fonte (Italien), Peter Vierneisel (Deutschland), Yibin Seow (Singapur), Markus Theinert (USA) und Thorsten Wollmann (Neuseeland/ Los Angeles/Thailand).
Das Konzertprogramm wird mit der Passacaglia (homage on B-A-CH) von Ron Nelson eröffnet. Den zweiten Konzertteil startet Südwind mit der Trauermusik von Richard Wagner. Außer diesen beiden Werken wird ein Konzertprogramm mit originalen Kompositionen, überwiegend aus Portugal, präsentiert. Bei der Rhapsodie „Porto de Saudades“(Porto, ich vermisse dich) von Nelson Jesus wird es dem Hörer nicht schwerfallen, sich ein lebhaftes Bild mit Charakteren, Palästen und Weinbergen rund um die portugiesische Hafenstadt Porto zu machen.
Zahlreiche Kompositionspreise hat der in Portugal geborene Komponist Luis Cardoso gewonnen. Von ihm wird das Blasorchester Südwind das Werk „Eli, Eli“aufführen. Freunde von monumentaler sinfonischer Blasmusik dürften bei dem Werk „Sinfonietta Nr. 1“von Alexandre Almeida nicht zu kurz kommen. Von dem in Ecuador geborenen Komponisten Jorge Campos, der gerne mit Elektro-Akustik-Effekten experimentiert, stammt das Werk „Interlúdio“.
Die Erfahrungen, die bei dieser jährlichen Arbeitsphase gesammelt werden, sollen letztlich der eigenen musikalischen Arbeit zugute kommen, sei es als Musik- oder Instrumentallehrer, als Dirigent eines Orchesters oder als Orchestermusiker. Nicht zuletzt wird diese „Weiterbildung auf hohem Niveau“in die vielen Blasorchester der Region hineingetragen.