Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Unterschiedliche Voraussetzungen
Fußball: Ehingen-Süd hat offensiv die Qual der Wahl, bei der TSG fehlen viele Spieler
EHINGEN - In zwei Wochen beginnt für den Fußball-Verbandsligisten SSV Ehingen-Süd und den Landesligisten TSG Ehingen wieder die Punkterunde. Beide Mannschaften biegen allmählich auf die Zielgerade der Vorbereitung ein. Dass die Vorbereitung aber bei beiden Vereinen nicht abgeschlossen ist, zeigte das Aufeinandertreffen zwischen Süd und der TSG (7:0) am Mittwochabend auf dem Kunstrasen am Wenzelstein.
SSV Ehingen-Süd
Beim Verbandsligisten kamen im Derby nur Aaron Akhabue (war krank), Noah Gnandt (Achillessehnenprobleme) und der zweite Torwart Fabian Heiland nicht zum Einsatz. Zurück sind dagegen Daniel Haas und Daniel Maier, die wegen Verletzung einen (Groß-)Teil der Vorrunde verpasst hatten, sowie Fabian Sameisla, der berufsbedingt bisher selten zur Verfügung stand. Während Sameisla die nicht üppig bestückte Defensive bereichert, sind Haas und Maier starke Alternativen für die ohnehin gut besetzte Offensive. In diesem Mannschaftsteil „haben wir zurzeit die Qual der Wahl“, sagt Trainer Bochtler. „Da haben wir viele Spieler, die auch alle eng beieinander liegen.“
In der Defensive dagegen „drückt uns defensiv etwas der Schuh“, so Bochtler. Dies hat aber nichts mit der Qualität der Spieler zu tun, sondern einzig und allein mit deren Anzahl – die Alternativen für den hinteren Mannschaftsteil sind überschaubar. Für die Innenverteidigung stehen nur drei Spezialisten zur Verfügung, die im 5:4:1-System, das in der Vorrunde gegen spielstarke Gegner angewendet wurde und auch im Test gegen die TSG in der ersten Halbzeit, alle zum Einsatz kommen. Noch im Herbst war ein vierter Innenverteidiger, der aus der Jugend aufgerückte Jonas Hummel im Kader, doch habe er sich für die „Zweite“von Süd entschieden. Bleiben drei Innenverteidiger und das Risiko: „Was, wenn sich einer verletzt?“, sagt Bochtler, der daher Fabian Sameisla in der zweiten Halbzeit gegen die TSG als Innenverteidiger einsetzte – obwohl der Trainer auf ein 4:4:2 umgestellt hatte. Aber er wollte den erfahrenen Außenverteidiger Sameisla ein weiteres Mal im Deckungszentrum testen. „Das hat Samba jetzt zweimal gespielt und es war gut“, so Bochtler.
Insgesamt war Bochtler mit der Defensivleistung seiner Mannschaft am Mittwoch zufrieden („Sie stand sehr kompakt“), wobei die Abwehr des Verbandsligisten gegen die TSG – wie schon wenige Tage zuvor im Test gegen Blaustein (4:1) „nicht wirklich gefordert wurde“. Im Spiel nach vorn sah der Süd-Trainer dagegen Mängel – trotz des klaren Erfolgs und der sieben Treffer. „Dass das Spiel so hoch ausgeht, ist Nebenwerk“, so Bochtler. Ihm gefiel das Passspiel phasenweise nicht, er sah zu viele Fehlpässe. Beunruhigt ist Bochtler deswegen nicht. „Von der Planung her liegen wir in der Vorbereitung voll im Soll“, sagt er. „Auch die Dosierung haben wir gut getroffen. Die Spieler sind fit.“
TSG Ehingen
Beim Trainer des Landesligisten, Roland Schlecker, hielt sich die Zufriedenheit nach den 90 Minuten im Testspiel gegen Süd dagegen in Grenzen. „In den ersten 20 Minuten war es gut, da haben wir nichts zugelassen, zumindest nichts Gefährliches, und haben durch Paolo die bis dahin beste Möglichkeit“, so Schlecker. Nach dem 0:1 in der 22. Minute sei von seiner Mannschaft aber kaum noch etwas gekommen.
Schlecker hatte aber auch keine Möglichkeiten zu reagieren. Lediglich Ahmet Kayhan stand als zusätzlicher Feldspieler bereit – in der Schlussphase brachte der Trainer mangels Alternativen für den angeschlagenen Innenverteidiger Jan Hadamitzky den Ende der ersten Halbzeit ebenfalls angeschlagenen Paolo Soumpalas zurück ins Spiel. Viele Leistungstärger fehlten – berufsbedingt, krank oder verletzt. So fehlte mit Michael Oberdorfer, Patrick Mrochen, Phillip Steudle, Marc Steudle, Raphael Ulrich Narciso Filho, Daniel Topolovac, Mathias Nothacker, Matthias Soukup, Felix Miller, Simon Müller, Kai Schmid und Dario Giuliano eine komplette Mannschaft.
Schon in den vergangenen Trainingswochen „haben immer wieder ein paar gefehlt“. Optimal sei das nicht, „aber das Problem mit grippekranken oder verletzten Spielern haben wahrscheinlich die meisten Vereine“, sagt Schlecker, der hofft, dass schon am Wochenende im nächsten Testspiel wieder „zwei, drei Spieler zurückkommen“. Mehrere Alternativen hat die TSG für den Platz zwischen den Pfosten – gegen Süd spielte in der ersten Halbzeit der A-Junior Patrick Vonnier, in der zweiten der vom FV Altheim zurückgekehrte Sebastian Wursthorn. Nicht dabei war Philipp Steudle, der in der Vorrunde Stammkeeper war, der aber in den kommenden Monaten beruflich stärker eingespannt sein wird. Daher ist offen, wer ab März die Nummer eins beim Landesligisten ist. „Jeder der drei hat seine Möglichkeiten“, so der Trainer.