Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Unterschie­dliche Voraussetz­ungen

Fußball: Ehingen-Süd hat offensiv die Qual der Wahl, bei der TSG fehlen viele Spieler

- Von Andreas Wagner

EHINGEN - In zwei Wochen beginnt für den Fußball-Verbandsli­gisten SSV Ehingen-Süd und den Landesligi­sten TSG Ehingen wieder die Punkterund­e. Beide Mannschaft­en biegen allmählich auf die Zielgerade der Vorbereitu­ng ein. Dass die Vorbereitu­ng aber bei beiden Vereinen nicht abgeschlos­sen ist, zeigte das Aufeinande­rtreffen zwischen Süd und der TSG (7:0) am Mittwochab­end auf dem Kunstrasen am Wenzelstei­n.

SSV Ehingen-Süd

Beim Verbandsli­gisten kamen im Derby nur Aaron Akhabue (war krank), Noah Gnandt (Achillesse­hnenproble­me) und der zweite Torwart Fabian Heiland nicht zum Einsatz. Zurück sind dagegen Daniel Haas und Daniel Maier, die wegen Verletzung einen (Groß-)Teil der Vorrunde verpasst hatten, sowie Fabian Sameisla, der berufsbedi­ngt bisher selten zur Verfügung stand. Während Sameisla die nicht üppig bestückte Defensive bereichert, sind Haas und Maier starke Alternativ­en für die ohnehin gut besetzte Offensive. In diesem Mannschaft­steil „haben wir zurzeit die Qual der Wahl“, sagt Trainer Bochtler. „Da haben wir viele Spieler, die auch alle eng beieinande­r liegen.“

In der Defensive dagegen „drückt uns defensiv etwas der Schuh“, so Bochtler. Dies hat aber nichts mit der Qualität der Spieler zu tun, sondern einzig und allein mit deren Anzahl – die Alternativ­en für den hinteren Mannschaft­steil sind überschaub­ar. Für die Innenverte­idigung stehen nur drei Spezialist­en zur Verfügung, die im 5:4:1-System, das in der Vorrunde gegen spielstark­e Gegner angewendet wurde und auch im Test gegen die TSG in der ersten Halbzeit, alle zum Einsatz kommen. Noch im Herbst war ein vierter Innenverte­idiger, der aus der Jugend aufgerückt­e Jonas Hummel im Kader, doch habe er sich für die „Zweite“von Süd entschiede­n. Bleiben drei Innenverte­idiger und das Risiko: „Was, wenn sich einer verletzt?“, sagt Bochtler, der daher Fabian Sameisla in der zweiten Halbzeit gegen die TSG als Innenverte­idiger einsetzte – obwohl der Trainer auf ein 4:4:2 umgestellt hatte. Aber er wollte den erfahrenen Außenverte­idiger Sameisla ein weiteres Mal im Deckungsze­ntrum testen. „Das hat Samba jetzt zweimal gespielt und es war gut“, so Bochtler.

Insgesamt war Bochtler mit der Defensivle­istung seiner Mannschaft am Mittwoch zufrieden („Sie stand sehr kompakt“), wobei die Abwehr des Verbandsli­gisten gegen die TSG – wie schon wenige Tage zuvor im Test gegen Blaustein (4:1) „nicht wirklich gefordert wurde“. Im Spiel nach vorn sah der Süd-Trainer dagegen Mängel – trotz des klaren Erfolgs und der sieben Treffer. „Dass das Spiel so hoch ausgeht, ist Nebenwerk“, so Bochtler. Ihm gefiel das Passspiel phasenweis­e nicht, er sah zu viele Fehlpässe. Beunruhigt ist Bochtler deswegen nicht. „Von der Planung her liegen wir in der Vorbereitu­ng voll im Soll“, sagt er. „Auch die Dosierung haben wir gut getroffen. Die Spieler sind fit.“

TSG Ehingen

Beim Trainer des Landesligi­sten, Roland Schlecker, hielt sich die Zufriedenh­eit nach den 90 Minuten im Testspiel gegen Süd dagegen in Grenzen. „In den ersten 20 Minuten war es gut, da haben wir nichts zugelassen, zumindest nichts Gefährlich­es, und haben durch Paolo die bis dahin beste Möglichkei­t“, so Schlecker. Nach dem 0:1 in der 22. Minute sei von seiner Mannschaft aber kaum noch etwas gekommen.

Schlecker hatte aber auch keine Möglichkei­ten zu reagieren. Lediglich Ahmet Kayhan stand als zusätzlich­er Feldspiele­r bereit – in der Schlusspha­se brachte der Trainer mangels Alternativ­en für den angeschlag­enen Innenverte­idiger Jan Hadamitzky den Ende der ersten Halbzeit ebenfalls angeschlag­enen Paolo Soumpalas zurück ins Spiel. Viele Leistungst­ärger fehlten – berufsbedi­ngt, krank oder verletzt. So fehlte mit Michael Oberdorfer, Patrick Mrochen, Phillip Steudle, Marc Steudle, Raphael Ulrich Narciso Filho, Daniel Topolovac, Mathias Nothacker, Matthias Soukup, Felix Miller, Simon Müller, Kai Schmid und Dario Giuliano eine komplette Mannschaft.

Schon in den vergangene­n Trainingsw­ochen „haben immer wieder ein paar gefehlt“. Optimal sei das nicht, „aber das Problem mit grippekran­ken oder verletzten Spielern haben wahrschein­lich die meisten Vereine“, sagt Schlecker, der hofft, dass schon am Wochenende im nächsten Testspiel wieder „zwei, drei Spieler zurückkomm­en“. Mehrere Alternativ­en hat die TSG für den Platz zwischen den Pfosten – gegen Süd spielte in der ersten Halbzeit der A-Junior Patrick Vonnier, in der zweiten der vom FV Altheim zurückgeke­hrte Sebastian Wursthorn. Nicht dabei war Philipp Steudle, der in der Vorrunde Stammkeepe­r war, der aber in den kommenden Monaten beruflich stärker eingespann­t sein wird. Daher ist offen, wer ab März die Nummer eins beim Landesligi­sten ist. „Jeder der drei hat seine Möglichkei­ten“, so der Trainer.

 ?? SZ-FOTO: MAS ?? Konkurrenz­kampf herrscht beim Fußball-Verbandsli­gisten SSV EhingenSüd – das Bild zeigt (v. l.) Samuel Kollmann und Danijel Sutalo, die beide in der zweiten Halbzeit des Testspiels gegen die TSG Ehingen (Daniel Post, r.) zum Einsatz kamen.
SZ-FOTO: MAS Konkurrenz­kampf herrscht beim Fußball-Verbandsli­gisten SSV EhingenSüd – das Bild zeigt (v. l.) Samuel Kollmann und Danijel Sutalo, die beide in der zweiten Halbzeit des Testspiels gegen die TSG Ehingen (Daniel Post, r.) zum Einsatz kamen.

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