Schwäbische Zeitung (Laupheim)
„Gegen den Kurs einer schwarzen Null“
BIBERACH - Der Mitgliederentscheid der SPD zur Großen Koalition (GroKo) ist zu Ende, das Ergebnis wird am Sonntag bekannt gegeben. Vor allem die
Jusos haben sich kritisch gegenüber einer Neuauflage der GroKo gestellt. SZRedakteur Gerd Mägerle hat mit der Juso-Kreisvorsitzenden Veronika Hehl aus Biberach darüber gesprochen, wie die Stimmung bei den Jusos in der Region zu diesem Thema ist.
Frau Hehl, haben Sie abgestimmt und verraten Sie mir wie?
Ja, ich habe abgestimmt und mich gegen die GroKo ausgesprochen.
Warum?
Wir Jusos stimmen mit unserem Nein nicht nur gegen eine große Koalition, sondern stellen uns auch gegen ein „Weiter so“und vor allem gegen den Kurs einer schwarzen Null. Vor allem in der Pflege und im Bildungswesen werden Investitionen dringend benötigt.
Gab es auch bei der SPD in Biberach einen Zuwachs an jungen Mitgliedern?
Man kann auch bei den Jusos sein ohne Parteimitgliedschaft, aber es sind tatsächlich viele neue Mitglieder hinzugekommen, die noch im Jusoalter sind.
Wie ist die Haltung innerhalb der Jusos im Kreis Biberach zur Großen Koalition und wie haben Sie sich informiert?
Nach meinem Eindruck ist eine Mehrheit der Jusos hier gegen eine erneute GroKo. Es gibt aber natürlich auch bei uns Stimmen, die sich dafür aussprechen. Die haben meist die Sorge, was passiert, wenn die GroKo nicht zustande kommt. Informiert haben wir uns zum einen bei SPD-Veranstaltungen mit Hilde Mattheis (contra GroKo) und Leni Breymaier (pro GroKo). Des Weiteren haben wir Informationen über Soziale Medien und das Internet erhalten.
Was machen Sie, wenn sich die SPD für eine Große Koalition entscheidet?
Dann ist das eine demokratische Entscheidung, die wir Jusos so akzeptieren. Für mich ist klar, dass die Arbeit für die Sozialdemokratie weitergeht und sich die Union auf ein Koalitionspartner einstellen kann, der nicht allem Vorhaben bedingungslos zustimmen wird.