Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Hohe Lebensqualität auf dem Land
Die Einwohnerzahl der Gemeinde Mietingen wächst. Sie liegt aktuell bei 4452. Sie bewegt sich weit über den Prognosen des Statistischen Landesamtes. Mietingen - Die Zahl der Geburten lag in den letzten Jahren deutlich über der Zahl der
Todesfälle und war im Vorjahr genau doppelt so hoch. Die Bevölkerungszunahme ist natürlich auch auf Wanderungsgewinne zurückzuführen. Man schätzt die Lebensqualität auf dem Land. Dazu gehört die Nähe zur Natur. Aber auch das eigene Häusle. Optimal ist es, wenn in der Phase der Familiengründung ein Bauplatz für das künftige Nest zur Verfügung steht. Noch vor Jahresfrist musste die Gemeinde passen, wenn nach Bauplätzen nachgefragt wurde. In den vergangenen zwölf Monaten ist diesbezüglich Bewegung gekommen. Noch heuer dürfte die Erschließung von 25 Bauplätzen im Baugebiet Kreuzäcker II in Baltringen in Angriff genommen werden. Die Nachfrage liegt aber bei 80 Bauplätzen. Die Vorbereitungen für eine weitere Fläche östlichen des Toten Weges sind bereits im Laufen. In Mietingen steht derzeit kein Bauplatz zur Verfügung. Doch laufen bereits Vorbereitungen für ein Neubaugebiet. Die Fläche liegt an der Straße nach Baltringen und trägt die Bezeichnung „Hinter den Gärten“. Einen Schritt weiter ist man in Walpertshofen. Hier könnte nach Angaben von Bürgermeister Robert Hochdorfer noch im Frühjahr der Aufstellungsbeschluss für einen Bebauungsplan fallen. Etwa 40 Bauplätze können im Flurstück Fuchshalde gewonnen werden. Es besteht Hoffnung, dass Wohnpark für Senioren noch im Herbst der Verkauf in die Gänge kommt. Eine Verbesserung der Lebensqualität im Dorfzentrum von Mietingen verspricht das Landessanierungsprogramm. 40 Beratungsgespräche mit der Kommunalentwicklung haben stattgefunden. Leerstände sind in allen Ortsteilen zu beobachten. In Baltringen hat die Gemeinde den Bestand an leerstehenden Häusern erfasst. Dabei kam Bürgermeister Hochdorfer beim Jahresrückblick zu dem Ergebnis: „So viele Häuser stehen gar nicht leer.“ Zwei Bauprojekte stechen aktuell hervor. Das ist zum einen der geplante Bau eines „Wohnparks für Senioren“am Rottumufer in Mietingen. Die Planung sieht 42 Wohnungen vor. Bauherr ist Pius Ackermann. Das andere Bauprojekt besonderer Art wird gerade in der ehemaligen Kiesgrube der Firma Röhm vorbereitet. Hier sollen sich einmal Feriengäste tummeln. „Sonnenpark am See“heißt das Projekt. 37 Ferienhäuser sowie Hotel mit Gastronomie sind laut Flyer vorgesehen. Träger der Kindergärten in allen drei Ortsteilen ist die jeweilige Kirchengemeinde. Der Kindergarten Sankt Josef in Mietingen verfügt über 100 Plätze, weitere zehn für Kinder im Krippenalter. Eine Kindergartenerweiterung wurde vor gut einem Jahr eingeweiht, der alte Teil gründlich erneuert und den modernen Gegebenheiten angepasst. Der Ganztageskindergarten arbeitet nach dem offenen Konzept. „Das Kind ist der Mittelpunkt. Jeder ist herzlich willkommen“, lautet das Motto des Kindergartens. „Wir sitzen alle in einem Boot“hat der Kindergarten Sankt Nikolaus in Baltringen sein Konzept betitelt. Die Einrichtung am Dürnachufer bietet Platz für 75 Kindergarten-Kinder, zehn Kinder im Krippenalter können aufgenommen werden. Ihre Bedürfnisse und Interessen melden Buben und Mädchen in der Kinderkonferenz an. Der Kindergarten verfügt über ein breit gefächertes Raumprogramm. Dazu zählen Kinderbibliothek, Musik-und Rhythmikraum oder Forscherecke. Erst vor wenigen Wochen erhielt der Kindergarten eine Auszeichnung als „Haus der kleinen Forscher“. Auch der Kindergarten Sankt Pantaleon in Walpertshofen verfügt über eine Kinderkrippe. Außerdem ist im Haus in der Brunnengasse eine Kindergartengruppe untergebracht. Die Eltern können wählen zwischen einer 30-, 35- und 45stündigen Unterbringung. „Die Kindergärten in der Gemeinde Mietingen sind gut ausgelastet“, sagt die Kindergartenbeauftragte der Diözese Rottenburg, Martina Sodeikat. Kein Kind müsse aber aus Platzgründen abgewiesen werden.