Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Natur- und Artenschutz verzögern Bebauung
Geänderter Planentwurf „Brühl II“wird erneut öffentlich ausgelegt
WAIN (ang) - Aufgrund nötig gewordener Planänderungen wird eine erneute öffentliche Auslegung des Bebauungsplanentwurfes „Brühl II“in Wain notwendig. Wie Bürgermeister Stephan Mantz in der Gemeinderatssitzung am Donnerstag bekannt gab, machen Anmerkungen des Wasserwirtschaftsamtes und des Umweltamtes dies unabdingbar. Roland Schmucker vom Ingenieurbüro Wassermüller stellte den abgeänderten Plan und die Anregungen aus der Bevölkerung sowie von Amtsseite vor.
Der nun vorliegende Entwurf sieht weiterhin die Umwandlung von 2,1 Hektar Ackerland in 18 Bauplätze für Einzel- und Doppelhäuser vor. Das Plangebiet schließt eine Lücke zwischen der vorhandenen Ortsbebauung an der „Gutenzeller Straße“und der „Oberen Dorfstraße“.
Aufgrund von Hinweisen des Amtes für Bauen und Naturschutz müssen von März bus August weitere Artenschutzuntersuchungen innerhalb der Vegetationsperiode durchgeführt werden. „Dadurch wird es insgesamt zu einer Verzögerung des Verfahrens kommen“, erklärte Mantz. Für den durch das Gebiet führenden „Bärbelsteiggraben“werde laut Amt für Bauen und Naturschutz ein zweimal fünf Meter breiter Gewässerrandstreifen notwendig. Dieser wurde nun neu in den Bebauungsplan aufgenommen.
Gemeinderat Peter Obrist hakte nach, ob mit dem Wasserwirtschaftsamt über eine mögliche Verdohlung gesprochen worden sei. Mantz verneinte dies, machte jedoch klar, dass dies keinen Sinn habe, da eine naturnahe Regelung gefordert würde. Gemeinderat Jochen Kern fasste zusammen: „Der Nachteil für uns sind zwei kleinere Bauplätze und dass die ökologische Abwägung uns Geld kostet. Der Vorteil sind Ökopunkte.“Ebenso könne der Gewässerrandstreifen als Fußweg genutzt werden. Armin Bleher sieht durch einen „schönen Graben“eine Aufwertung für das komplette Baugebiet. Inzwischen etwas kritischer sieht Julia Freifrau von Hermann den Bebauungsplanentwurf. Ihr liege vor allem die Sicherheit der Kinder auf dem Schulweg am Herzen. Bei drei Gegenstimmen wurde dem Planentwurf zugestimmt, so dass nun eine erneute Auslegung erfolgen kann.