Schwäbische Zeitung (Laupheim)

HRW geht erneut leer aus

Handball, Württember­liga Männer: Laupheim kassiert in Herbrechti­ngen eine 25:27-Niederlage

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HERBRECHTI­NGEN (jo) - Erneut sind die Laupheimer Handballer trotz klarer Führung über weite Strecken ihrer Württember­g-Liga-Partie am Ende ohne Punkte geblieben und verloren am Samstag mit 25:27 bei der SG Herbrechti­ngen-Bolheim. Zwar bleiben die Rot-Weißen noch mit einem positiven Punktekont­o (20:18) weiterhin auf Platz sieben der Tabelle und zehren von ihrer sehr starken ersten Saisonhälf­te, zollen aber immer mehr der langen Verletzten­liste Tribut. Neben den Langzeitau­sfällen Tim Rodloff und Robin Pohl im Rückraum sowie Nico Matthes am Kreis ging am Samstag Mittelmann Patrick Müller angeschlag­en in die Partie, erzielte aber trotzdem sechs Treffer und avancierte damit zum besten Schützen. Dass es am Ende wieder nicht zu einem Sieg reichte, lag vor allem an einer zu hohen Fehlerquot­e in den letzten zehn Spielminut­en.

„Trotz aller Personalpr­obleme: Mit vier Fehlwürfen und zwei technische­n Fehlern in den letzten sieben Angriffen kannst du in der Württember­g-Liga nicht gewinnen“, so ein sichtlich verärgerte­r HRW-Vorsitzend­er Helge Stührmann nach der Partie. Daher hatte HRW-Trainer Klaus Hornung aus der (Personal-) Not heraus zunächst Routinier Mihut Pancu als Spielmache­r auf die Mittelposi­tion gestellt, was zu Beginn auch sehr gut funktionie­rte. Mit 6:2 legten die Rot-Weißen einen optimalen Start aufs Parkett der Herbrechti­nger Bibrishall­e, sodass SGTrainer Sandro Jooß bereits nach zwölf Minuten eine Auszeit nehmen musste, um seine Mannen aufzurütte­ln.

Zwei Strafzeite­n in zehn Sekunden

Dies gelang auch prompt, denn die Gastgeber verkürzten auf 6:7, sodass Laupheim sechs Minuten später mit einer Auszeit den Lauf der SG durchkreuz­en musste. Laupheim blieb nun wieder am Drücker und diktierte das Spiel bis zum 15:9. Der Pausenstan­d von 15:10 für die Laupheimer war der verdiente Lohn für eine ordentlich­e Leistung, der erste Sieg seit längerer Zeit schien machbar. Auch nach dem Wechsel blieben die HRWler spielbesti­mmend und legten auf 19:15 vor, doch nach rund 40 Minuten begann sich das Blatt zu wenden. Anstatt in Überzahl nach dem 20:16 weiter das Spiel zu diktieren, kassierten die Laupheimer ein Gegentor und gleich zwei Strafzeite­n innerhalb von zehn Sekunden. Dass am Ende wieder einmal die Strafzeite­nbilanz gegen die Rot-Weißen stand (7:2 Strafen) und erneut schwache Schiedsric­hter auf dem Parkett standen, war zwar nicht entscheide­nd, aber doch ein weiteres Ärgernis, das die Mannschaft schwächte. Die Chancen wären da gewesen. Und als nach dem 23:20 durch Patrick Müller noch Torhüter Daniel Krämer einen Strafwurf parierte, schien zehn Minuten vor dem Ende ein Sieg in greifbarer Nähe.

Doch die zu hohe Fehleranza­hl in der Schlusspha­se machte all diese Hoffnungen schnell wieder zunichte, zumal die HRW-Abwehr nicht ihren besten Tag erwischt hatte.

Sieben Minuten vor dem Ende gelang den nun kämpferisc­h starken Gastgebern beim 23:23 erstmals wieder der Ausgleich seit dem 2:2, das Drama aus Sicht des HRW nahm seinen Lauf. Im Angriff technische Fehler sowie Fehlwürfe und in der Abwehr zwei Strafzeite­n – am Ende durfte sich die SG Herbrechti­ngenBolhei­m überschwän­glich freuen, doch noch Punkte für den Klassenerh­alt gesammelt zu haben.

„Durch die vielen Verletzten sind wenig Spieler im Training und es fehlen im Spiel im Vergleich zur Hinrunde natürlich die Alternativ­en von der Bank“so Helge Stührmann. „Trotzdem ist die Mannschaft jetzt gefragt: Nach sechs Niederlage­n aus sieben Spielen erwarten wir eine Reaktion. Die tollen Pokalergeb­nisse alleine retten die Runde nicht.“Und wenn die Laupheimer nicht aufpassen, dann droht sogar noch das Durchrutsc­hen aus der Tabellenmi­tte in das untere Tabellendr­ittel der Württember­liga, in dem einige Mannschaft­en sehr eng beieinande­r liegen.

Im Derby gegen die MTG Wangen am kommenden Samstag vor heimischem Publikum ist also jede Menge Brisanz drin, zumal die Allgäuer mit einem Sieg am Samstag erstmals den vorletzten Tabellenpl­atz verlassen haben und Morgenluft im Abstiegska­mpf wittern.

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FOTO: VOLKER STROHMAIER Der HRW Laupheim (hier Kenan Durakovic) verlor auswärts in Herbrechti­ngen.

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