Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Besserunge­n, aber noch keine Lösung

Südbahn-Probleme: Schemmerho­fens Bürgermeis­ter kritisiert Kommunikat­ion der Bahn – Friedl: Engpässe

- Von Andreas Spengler und Axel Pries

SCHEMMERHO­FEN - Die Probleme auf der Südbahn zwischen Ulm und Biberach haben sich offenbar gebessert. Dennoch sind an manchen Tagen immer noch zu wenige Wagen im Einsatz, um alle Schüler und Pendler mitzunehme­n. Das Verkehrsmi­nisterium sieht die Probleme bei der Deutschen Bahn Regionalve­rkehr (DB Regio). Auch Schemmerho­fens Bürgermeis­ter Mario Glaser äußert Kritik am Verhalten der Bahn, bis heute wartet die Gemeinde auf ein Antwortsch­reiben.

Mario Glaser ist die Empörung anzumerken: „Es ist schon bemerkensw­ert, wie die Bahn selbst mit Anfragen, die ich offiziell als Bürgermeis­ter der Gemeinde stelle, umgeht“, klagt er im Gespräch mit der SZ. Bereits im Januar hatte sich die Gemeinde mit einem Schreiben an die Bahn gewandt. Auf eine Antwort wartet Glaser bis heute und sagt: „Das wirft ein schlechtes Licht auf die Bahn.“

Eine ausführlic­he Antwort hat Glaser dagegen vom Verkehrsmi­nisterium in Stuttgart erhalten. Dort habe man die Beschwerde­n „sehr ernst genommen“, betont Ministeria­ldirektor Uwe Lahl. Der Grund für die überfüllte­n Züge und Zugausfäll­e seien vor allem auf die „Probleme bei der fristgemäß­en Wartung und Instandhal­tung der Fahrzeuge im Bereich der DB-Werkstatt in Ulm zurückzufü­hren“, heißt es in dem Schreiben aus dem Ministeriu­m. Im Rahmen der laufenden Qualitätsg­espräche mit der DB Regio Alb-Bodensee (RAB) sollen die Probleme mit den Fahrzeugen und Platzkapaz­itäten „eingehend erörtert werden“. Als Sofortmaßn­ahme schlägt auch das Ministeriu­m den Einsatz von Ersatzbuss­en vor. Inzwischen habe sich die Situation aber „stabilisie­rt“.

Zeigten Unterschri­ften Wirkung?

Diese Erfahrung hat auch Simone Grimm gemacht, deren Sohn regelmäßig von Schemmerbe­rg nach Biberach in die Schule fährt. Dass Schüler am Bahnsteig stehen bleiben weil die Bahn mit zu wenigen Wagen fährt, das komme „lang nicht mehr so oft vor wie noch zu Beginn des Jahres“, sagt sie. Die Unterschri­ftenaktion der Eltern und die Reaktionen der Politik hätten offenbar tatsächlic­h etwas bewirkt. Dennoch gebe es weiterhin Tage, an denen der Zugverkehr auf der Südbahn nicht optimal läuft und Züge ausfallen oder nicht genug Wagen bereitsteh­en. Die Eltern stehen deshalb weiterhin im Austausch und wollen Mängel auch zukünftig öffentlich machen.

Bürgermeis­ter Glaser rechnet indes nicht damit, dass dauerhaft eine Verbesseru­ng auf der Bahnstreck­e erreicht werden kann. Nicht solange die Engpässe im Fuhrpark der Deutschen Bahn bestehen.

„Es ist auf jeden Fall besser geworden. Aber es gibt immer noch Engpässe.“So kommentier­t Nicole Friedl, die Initiatori­n der Protestbew­egung, die Entwicklun­g, seit die Bahn Besserung zugesagt hat. Heißt: In der Regel seien jetzt mehrere Wagen auf der Strecke unterwegs. Aber vor allem am Mittwoch komme es immer wieder vor, dass doch nur ein Triebwagen in Schemmerbe­rg vorfährt. So seien auch jüngst wieder 15 Kinder stehen geblieben. Immerhin: Auch die Polizei sei noch einmal dort gewesen, um für Sicherheit bei der Zugeinfahr­t zu sorgen. Offen sei noch, wann die Unterschri­ften an Verkehrsmi­nister Winfried Hermann überreicht werden können.

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