Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Auch der südliche Teil der Oberen Straße wird neu gestaltet
Die Schwendier Hauptstraße soll vom Kellerberg bis zum Rathaus neuen Fahrbahnbelag erhalten
SCHWENDI (beb) - Die Obere Straße in Schwendi ist im Zuge der Ortskernsanierung neu gestaltet worden. Der Abschnitt reichte von der Einmündung Hauptstraße bis zum Kellerberg. Die asphaltierte Fläche wird nun durch Pflasterflächen unterbrochen, damit der Verkehr langsamer fährt. Ein seitlicher Mehrzweckstreifen, ebenfalls gepflastert, kann von Fußgängern und Autos benutzt werden. Außerdem wurden Kanal und Wasserleitung neu verlegt.
Analog dazu will die Gemeinde nun den südlichen Teil der Oberen Straße in Angriff nehmen. Vom Kellerberg bis zur Einmündung Herdweg definiert sich Abschnitt zwei. Der Handlungsbedarf ist aber nicht nur vom Wunsch nach einer schöneren Straßenraumgestaltung abgeleitet. Auch im zweiten Abschnitt der Oberen Straße liegt ein unterdimensionierter und schadhafter Kanal, die Wasserleitung ist in schlechtem Zustand. Beides muss ausgetauscht werden. Auch ist auf dem Grundstück Obere Straße 17 ein Bauvorhaben geplant. Ein Mehrfamilienhaus mit acht Wohneinheiten (Mietwohnungen) soll hier entstehen.
Das Land zahlt Zuschüsse
Der Gemeinderat hat am Montag dem Baugesuch zugestimmt. Allerdings ist zur Realisierung vom Bauherrn ein Grunderwerb der bisherigen Straßenfläche notwendig, sodass acht Kfz-Stellplätze an der Ostseite des Wohnhauses ausgewiesen werden können. Alles in allem drängt sich deshalb, über den Austausch von Kanal und Wasserleitung hinaus, eine neue Straßenraumgestaltung im Abschnitt zwei (dieser liegt im Gebiet der Ortskernsanierung III) geradezu auf. „Wir bekommen mit der neuen Straße ein schönes Produkt, das auch noch mit Landesmitteln bezuschusst wird. Dies sollten wir uns nicht entgehen lassen“, sagte Bürgermeister Günther Karremann. Den praktischen Nutzen hatte Gemeinderat Stephan Miller im Visier. Er findet es konsequent, dass die Planung aus Abschnitt eins nun auf den Rest der Oberen Straße übertragen wird. Als Anlieger im Abschnitt eins habe er die Erfahrung ge-macht, „dass nach der Straßenraumneugestaltung dort wirklich langsamer gefahren wird“.
Einen ersten Planentwurf für den zweiten Abschnitt präsentierte Guido Rieger vom Ingenieurbüro Funk. Dieser Grundsatzplanung stimmte der Rat geschlossen zu. „Eine detaillierte Planung mit der Aufnahme von Höhen folgt“, sagte Karremann. Auch Neuvermessungen seien notwendig, denn in einigen Fällen hätten Grundstücksbesitzer ihre Vorgärten auf Gemeindeflächen ausgedehnt. Als heiklen Punkt bezeichnete der Bürgermeister den Einmündungsbereich der gegabelten Oberen Straße in den Herdweg. Denkbar ist etwa, dass der untere kurze Abschnitt als Einbahnstraße gestaltet wird.
Beim Schopf packen
Karremann rechnet mit einer Umsetzung nicht vor 2020. Bereits im nächsten Jahr könnte dagegen ein anderes Vorhaben anlaufen, das eine massive Beeinträchtigung des Durchgangsverkehrs in Schwendi zur Folge hätte. Die Hauptstraße vom Kellerberg bis zum Kreuzungsbereich am Rathaus soll einen neuen Fahrbahnbelag erhalten. Finanzmittel hierfür hat das Land – als Straßenbaulastträger für die Landesstraße zuständig – bereits in diesem Haushaltsjahr bereitgestellt. Die Gelegenheit beim Schopf packen will die Gemeinde Schwendi dann, um gleichzeitig in diesem Bereich der L 280 die Gehwege (Niederbord) neu zu gestalten. Und zwar so, wie im nördlichen Bereich der Hauptstraße unlängst mit Pflastersteinen geschehen. Auch sollen Leerrohre für den Breitbandausbau in die Gehwege (ihre Neugestaltung wird im Zuge der Ortskernsanierung III gefördert) verlegt und Grundstücksanschlüsse hergestellt werden. Der Gemeinderat befürwortete dies einstimmig.
Eine solche Umgestaltung soll, wenngleich zeitlich noch nicht fixiert, auch für den weiteren Verlauf der Hauptstraße bis zur Max-Weishaupt-Straße erfolgen. Barrierefreie Bushaltestellen auf beiden Straßenseiten werden dann mitgestaltet.
Doch zunächst wird der Hauptstraßen-Abschnitt vom Kellerberg bis zum Rathaus in Angriff genommen. Eine Ausschreibung dieser Gemeinschaftsmaßnahme von Land und Gemeinde (eine entsprechende Vereinbarung muss noch geschlossen werden) könnte vielleicht bereits bis Mitte des Jahres erfolgen. „Der Beginn der Baumaßnahme in 2018 ist wünschenswert, realistisch ist aber 2019“, deutete Karremann an. Eine Winterbaustelle wolle er aber auf jeden Fall vermeiden.
Jeder Riss wird festgehalten
Doch egal wann: Dieses Vorhaben wird den Durchgangsverkehr erheblich beeinträchtigen. Eine großräumige Umleitung, vor allem für den Schwerlastverkehr, werde notwendig. Vor dem Beginn der Bauarbeiten werden im Zuge eines Beweissicherungsverfahrens die Gebäude entlang der Straße in Augenschein genommen. Jeder Riss wird festgehalten, „damit man nachher nicht sagen kann, Schäden sind durch die Bauarbeiten entstanden“.