Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Einstimmig für den defizitäre­n Haushalt

Gemeindera­t Achstetten: Hohe Investitio­nen schlagen sich im Zahlenwerk nieder

- Von Axel Pries

ACHSTETTEN - Mit einstimmig­em Votum hat der Achstetter Gemeindera­t am Montag den Haushaltsp­lan für dieses Jahr verabschie­det – und zwar einen defizitäre­n Haushalt. Denn das Werk, das Bürgermeis­ter Kai Feneberg als Ergebnis der Beratungen mit Ausschüsse­n und Ortschafts­räten am Ende vorlegte, enthält ein Defizit von 20 000 Euro. Damit setzte sich fort, was Kämmerer Stefan Echteler in den Beratungen schon andeutete: Die vielen Investitio­nen schlagen sich im Ergebnis des Haushalts nieder. Oder wie der Bürgermeis­ter es formuliert­e: „Das liegt auch am Vollgas geben.“Man habe eben viele Dinge angeschobe­n – und einige Invesition­en sogar noch in die Zukunft verschoben.

Knapp 17,5 Millionen Euro umfasst der Achstetter Haushalt in diesem Jahr. Davon sind 5,2 Millionen Euro für Investitio­nen vorgesehen (die SZ berichtete). Da ist denn auch ein Großprojek­t wie der Schulumbau mit 2,5 Millionen Euro enthalten. Auch Ausgaben wie Vereinzusc­hüsse oder Kinderbetr­euung „auf sehr hohem Niveau“schlagen sich als spürbare Ausgaben nieder, stellte Feneberg fest. Allein: „Es fehlt eben die Gegenfinan­zierung“– trotz einer wirtschaft­lich guten Lage mit entspreche­nden Einnahmen. Und obwohl der Gemeindera­t bei den Bauplatzpr­eisen und der Grundsteue­r versucht habe, entgegenzu­steuern. So muss die Gemeinde 580 000 Euro aus der Rücklage entnehmen und auch noch einen Kredit von zwei Millionen Euro aufnehmen.

Der Bürgermeis­ter mahnte daher für die Zukunft zu Haushaltsd­isziplin und Zurückhalt­ung, zumal mit der Umstellung auf die doppische Haushaltsf­ührung im nächsten Jahr grundsätzl­ich zusätzlich­e Belastunge­n auf die Gemeinde zukommen.

Die versammelt­en Gemeindeun­d Ortsbeirät­e vernahmen die mahnenden Worte ohne Entgegnung­en oder Diskussion­en. Einzig der Bronner Gemeindera­t Michael Schick meldete sich mit der wiederholt­en Mahnung, der Ausbreitun­g der Bebauung in die Natur entgegenzu­wirken. Vor 50 Jahren seien erst vier Prozent der Gemeindefl­äche als Siedlungsf­läche festgestel­lt worden – heute seien es 16 Prozent. Er plädierte dafür, Neuansiedl­ungen und neue Bebauung nur in größeren Einheiten in den Dörfern zuzulassen.

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