Schwäbische Zeitung (Laupheim)
„Umschläge liegen sicher im Tresor“
Prüfungen an den Realschulen – Deutschprüfung muss verschoben werden
LAUPHEIM/SCHWENDI - Petra Schänzle, die Leiterin der FriedrichAdler-Realschule in Laupheim, ahnt schon, um was es gehen könnte: „Geht es um die Prüfungsbögen?“, fragt sie beim Anruf der SZ. Auch – aber nicht nur. Es geht um die Schülerinnen und Schüler an ihrer Schule: 156 von ihnen legen dieser Tage die Prüfungen für die Mittlere Reife ab und hätten damit eigentlich am heutigen Mittwoch im Fach Deutsch beginnen sollen. Doch diese Prüfung musste verschoben werden. Mangelhafte Sicherheitsvorkehrungen an einer Gemeinschaftsschule in Bad Urach führten offenbar dazu, dass dort Unbefugte Zugang zu den Fragebögen hatten.
Diese Schule habe „entgegen den Sicherheitsvorgaben eine lückenlose und sichere Verwahrung der Prüfungsaufgaben an einem dazu geeigneten Ort nicht sichergestellt“, heißt es in einer Mitteilung aus dem Kultusministerium. Darüber hinaus sei das Siegel „vollständig und augenscheinlich durch Fremdeinwirkung geöffnet“ worden. Daher bestehe die Möglichkeit, dass sich unbefugte Dritte Zugang zu den Prüfungsaufgaben verschafft haben. Folge: Die Deutschprüfung wurde auf den 27. April verschoben.
„Eine logische Entscheidung“
Sie habe davon aus der Presse und dann per offizieller E-Mail erfahren, erklärt die Laupheimer Schulleiterin Petra Schänzle. Daraufhin habe sie die Schülerschaft „ganz unaufgeregt“darüber informiert, dass die Deutschprüfung später stattfindet. „Das ist eine logische Entscheidung“, stellt Schänzle fest. „Ich kann das nachvollziehen.“An der Laupheimer Realschule wie auch an der Schwendier Realschule geht es daher am Freitag, 20. April, mit der Mathematikprüfung los, der am 24. April die Englischprüfung folgt.
An der Max-Weishaupt-Realschule in Schwendi sind 81 Jugendliche gefragt, die Prüfung zur Mittleren Reife abzulegen, erklärt die Leiterin Regula Volk. Auch sie musste Schülerschaft, Eltern und Kollegium über den neuen Termin für die Deutschprüfung informieren. „Das sorgte natürlich erst einmal für Aufregung.“Aber inzwischen gehe an ihrer Schule alles wieder „seinen gewohnten Gang“. Die Anforderungen der nachzuholenden Prüfung, so erklärt ihre Laupheimer Kollegin Schänzle, werden auf exakt dem gleichen Niveau sein. Ärgerlicher sei die Verschiebung für ihre Lehrerkollegen: Die haben für das Korrigieren weniger Zeit – zumal es ja auch noch eine Zweitkorrektur geben soll. Und dann im Fach Deutsch: „Das ist eine korrekturintensive Geschichte.“Sowohl Regula Volk als auch Petra Schänzle betonen, dass es so einen Vorfall wie in Bad Urach an ihren Schulen nicht geben werde. Die Sicherheitsanforderungen würden eingehalten, und in Schwendi, so betont Volk, „liegen die Umschläge sicher im Tresor“.