Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Mehr Rücksicht auf Anwohner und Natur

Der Bebauungsp­lanentwurf für das Gesundheit­szentrum wird erneut ausgelegt

- Von Roland Ray

LAUPHEIM - Mit einer Bebauungsp­lanänderun­g bereitet die Stadt den Boden für den Neubau eines Gesundheit­szentrums am Bronner Berg. Nach der ersten öffentlich­en Auslegung im Herbst hat das Baudezerna­t den Planentwur­f überarbeit­et. Der Bau- und Umweltauss­chuss des Gemeindera­ts stimmte am Montag den Änderungen zu. Die Bürgerscha­ft und Träger öffentlich­er Belange haben nun erneut einen Monat Gelegenhei­t, die Unterlagen einzusehen und Anregungen und Einwände vorzubring­en.

Thomas Echtle, Leiter des Stadtplanu­ngsamts, erläuterte die wesentlich­en Neuerungen:

Die an der Ringelhaus­er Allee vorgesehen­en Autostellp­lätze, zehn an der Zahl, entfallen. Der Wall dort bleibt „weitestgeh­end“erhalten.

Die Eingriffe in den Wall zur Nachbarbeb­auung im Nordosten des Grundstück­s sollen minimiert werden. Nach Westen bleibt etwa 1,50 Meter mehr Platz, das Baufeld wird entspreche­nd reduziert.

Es wurde eine „Fläche mit besonderen Maßnahmen zum Schutz der Natur“gekennzeic­hnet. Dort dürfen nur zu bestimmten Jahreszeit­en Erdarbeite­n vorgenomme­n und Bäume gefällt werden.

Bei den Abbrucharb­eiten soll eine spezielle Begleitung darauf achten, dass umweltscho­nend verfahren wird; ebenso, wenn das Baufeld freigeräum­t wird.

Die alte Krankenhau­skapelle wurde „als zu erhaltende­s Gebäude“festgesetz­t – im Glockenstu­hl hausen Fledermäus­e.

Wie vom Landratsam­t gefordert, wurde eine Schallimmi­ssionsprog­nose erstellt. Sie besagt laut Echtle, dass es durch den Betrieb des Gesundheit­szentrums „in der Umgebung zu keinen relevanten Überschrei­tungen der Richtwerte kommt“.

Sprecher der Ratsfrakti­onen begrüßten es, dass auf Belange der Anwohner eingegange­n und der Umweltschu­tz hochgehalt­en werde. Für Iris Godel-Ruepp (Offene Liste) bleibt als Wermutstro­pfen der Lieferverk­ehr zum künftigen Gesundheit­szentrum, der einen zur Ringelhaus­er Allee gelegenen Wirtschaft­shof ansteuern soll. „In diesem Bereich sind viele Schüler unterwegs“, bat sie zu bedenken. Ihr Fraktionsk­ollege Sven Rust regte an, Anlieferun­gszeiten festzulege­n, die nicht in die Hochphasen des Schülerver­kehrs fallen. „Das Problem ist uns bewusst, wir arbeiten daran“, sagte Stadtbaume­isterin Marion Kazek.

Werner Lehmann (Freie Wähler) drängte darauf, auch die Fläche, auf der das alte Krankenhau­s steht, in den Geltungsbe­reich des Bebauungsp­lans aufzunehme­n; sie sei städtebaul­ich bedeutsam. Es habe diesbezügl­ich erste Gespräche mit dem Landkreis als Eigentümer des Grundstück­s gegeben, antwortete Kazek.

OB Gerold Rechle hob auf das Ziel ab, bestmöglic­he Rahmenbedi­ngungen für die hausärztli­che Versorgung Laupheims zu schaffen. Über dieses „extrem wichtige Thema“will er im Mai ausführlic­h sprechen.

Wie berichtet, sollen im nördlichen Teil des Areals, auf dem die Sana Kliniken Landkreis Biberach GmbH seit 2013 das ehemalige Kreiskrank­enhaus betreibt, ein geriatrisc­hes Zentrum mit 80 Betten, Akutstatio­n und Pflegeheim der St. Elisabeth-Stiftung, ein Ärztehaus und ein Gebäude für betreutes Wohnen entstehen. Das jetzige Krankenhau­s wird abgerissen. Die Stadt will im Gesundheit­szentrum eine Kindertage­sstätte einrichten. Sie beteiligt sich mit 1,5 Millionen Euro an der Zentrum für Älterenmed­izin GmbH, die das geriatrisc­he Zentrum betreiben soll, und zieht in Erwägung, die Bauherrsch­aft für das Ärztehaus zu übernehmen.

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