Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Mehr Rücksicht auf Anwohner und Natur
Der Bebauungsplanentwurf für das Gesundheitszentrum wird erneut ausgelegt
LAUPHEIM - Mit einer Bebauungsplanänderung bereitet die Stadt den Boden für den Neubau eines Gesundheitszentrums am Bronner Berg. Nach der ersten öffentlichen Auslegung im Herbst hat das Baudezernat den Planentwurf überarbeitet. Der Bau- und Umweltausschuss des Gemeinderats stimmte am Montag den Änderungen zu. Die Bürgerschaft und Träger öffentlicher Belange haben nun erneut einen Monat Gelegenheit, die Unterlagen einzusehen und Anregungen und Einwände vorzubringen.
Thomas Echtle, Leiter des Stadtplanungsamts, erläuterte die wesentlichen Neuerungen:
Die an der Ringelhauser Allee vorgesehenen Autostellplätze, zehn an der Zahl, entfallen. Der Wall dort bleibt „weitestgehend“erhalten.
Die Eingriffe in den Wall zur Nachbarbebauung im Nordosten des Grundstücks sollen minimiert werden. Nach Westen bleibt etwa 1,50 Meter mehr Platz, das Baufeld wird entsprechend reduziert.
Es wurde eine „Fläche mit besonderen Maßnahmen zum Schutz der Natur“gekennzeichnet. Dort dürfen nur zu bestimmten Jahreszeiten Erdarbeiten vorgenommen und Bäume gefällt werden.
Bei den Abbrucharbeiten soll eine spezielle Begleitung darauf achten, dass umweltschonend verfahren wird; ebenso, wenn das Baufeld freigeräumt wird.
Die alte Krankenhauskapelle wurde „als zu erhaltendes Gebäude“festgesetzt – im Glockenstuhl hausen Fledermäuse.
Wie vom Landratsamt gefordert, wurde eine Schallimmissionsprognose erstellt. Sie besagt laut Echtle, dass es durch den Betrieb des Gesundheitszentrums „in der Umgebung zu keinen relevanten Überschreitungen der Richtwerte kommt“.
Sprecher der Ratsfraktionen begrüßten es, dass auf Belange der Anwohner eingegangen und der Umweltschutz hochgehalten werde. Für Iris Godel-Ruepp (Offene Liste) bleibt als Wermutstropfen der Lieferverkehr zum künftigen Gesundheitszentrum, der einen zur Ringelhauser Allee gelegenen Wirtschaftshof ansteuern soll. „In diesem Bereich sind viele Schüler unterwegs“, bat sie zu bedenken. Ihr Fraktionskollege Sven Rust regte an, Anlieferungszeiten festzulegen, die nicht in die Hochphasen des Schülerverkehrs fallen. „Das Problem ist uns bewusst, wir arbeiten daran“, sagte Stadtbaumeisterin Marion Kazek.
Werner Lehmann (Freie Wähler) drängte darauf, auch die Fläche, auf der das alte Krankenhaus steht, in den Geltungsbereich des Bebauungsplans aufzunehmen; sie sei städtebaulich bedeutsam. Es habe diesbezüglich erste Gespräche mit dem Landkreis als Eigentümer des Grundstücks gegeben, antwortete Kazek.
OB Gerold Rechle hob auf das Ziel ab, bestmögliche Rahmenbedingungen für die hausärztliche Versorgung Laupheims zu schaffen. Über dieses „extrem wichtige Thema“will er im Mai ausführlich sprechen.
Wie berichtet, sollen im nördlichen Teil des Areals, auf dem die Sana Kliniken Landkreis Biberach GmbH seit 2013 das ehemalige Kreiskrankenhaus betreibt, ein geriatrisches Zentrum mit 80 Betten, Akutstation und Pflegeheim der St. Elisabeth-Stiftung, ein Ärztehaus und ein Gebäude für betreutes Wohnen entstehen. Das jetzige Krankenhaus wird abgerissen. Die Stadt will im Gesundheitszentrum eine Kindertagesstätte einrichten. Sie beteiligt sich mit 1,5 Millionen Euro an der Zentrum für Älterenmedizin GmbH, die das geriatrische Zentrum betreiben soll, und zieht in Erwägung, die Bauherrschaft für das Ärztehaus zu übernehmen.