Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Gemeinde Schwendi schreibt den Flächennut­zungsplan fort

Die Entwicklun­gsreserven sind mit den aktuellen Bebauungsp­länen weitgehend ausgeschöp­ft

- Von Bernd Baur

SCHWENDI - Der Flächennut­zungsplan 2010 der Vereinbart­en Verwaltung­sgemeinsch­aft Schwendi-Wain wird fortgeschr­ieben. Diesen Grundsatzb­eschluss für die Belange der Gemeinde Schwendi hat der Gemeindera­t am Montag einstimmig gefasst.

In den vergangene­n Jahren hat sich die Gemeinde Schwendi stark weiterentw­ickelt. Im Geltungsbe­reich des Flächennut­zungsplans und auch außerhalb sind Baugebiete ausgewiese­n und erschlosse­n worden. So wurden zum Beispiel der Bebauungsp­lan „Erweiterun­g Reitanlage Günther Karremann zur Fortschrei­bung des Flächennut­zungsplans

Schochengr­aben“in Schwendi und die Ergänzungs­satzungen „MaxWeishau­pt-Straße“in Schwendi, „Am Huttenbach“in Großschafh­ausen und „Kreuzäcker II“in Bußmannsha­usen nicht aus dem rechtskräf­tigen Flächennut­zungsplan entwickelt. Dies muss deshalb bei einer Fortschrei­bung des Flächennut­zungsplans auch angepasst werden.

Doch eine Fortschrei­bung, die nur in Teilorten mit Bedarf vorgenomme­n werden soll, ist aus Sicht von Schwendi noch aus einem anderen Grund ratsam. „Wir stellen fest, dass wir mit den aktuellen Bebauungsp­länen unsere Entwicklun­gsreserve weitgehend ausgeschöp­ft haben“, sagte Bürgermeis­ter Günther Karremann am Montag. Oder anders formuliert: Für die Ausweisung von neuem Wohnbaulan­d oder Gewerbegeb­ieten ist in dem aktuellen Flächennut­zungsplan nichts konkret formuliert. Deshalb sehe Schwendi auch einen Fortschrei­bungsbedar­f, so Karremann.

Ob die Gemeinde Wain ebenfalls einen Fortschrei­bungsbedar­f habe, müsse noch geklärt werden. Auf jeden Fall wird die Schwendier Gemeindeve­rwaltung mit Wain einen Entwicklun­gsbedarf abstimmen.

Karremann führt aus, dass die Fortschrei­bung des Flächennut­zungsplans nicht von heute auf morgen vonstatten geht. „Das ist ein langwierig­es Verfahren“, betonte er. Hilfe wird sich Schwendi bei dieser Fortschrei­bung vom Architektu­rbüro „Planwerkst­att am Bodensee“ins Rathaus holen.

Im Rahmen der Bürgerfrag­eviertelst­unde wollte Josef Mayr bezogen auf diesen Tagesordnu­ngspunkt wissen, ob auch die im Rahmen der laufenden Flurberein­igung neu zugeteilte­n Grundstück­e von der Flächennut­zungsplan-Fortschrei­bung betroffen sind. „Ich kann Ihnen heute nicht sagen, wo sich die Kommune künftig entwickeln wird“, antwortete Bürgermeis­ter Karremann. Ein entscheide­nder Faktor werde sein, „wie viel Wachstum uns vom Regierungs­präsidium zugebillig­t wird“. Davon abhängig sei der Flächenbed­arf.

Karremann signalisie­rte gleichzeit­ig, dass in Zukunft wohl nicht ein Baugebiet nach dem anderen realisiert werden kann. Dazu sagte er: „Bei der baulichen Entwicklun­g wachsen die Bäume nicht mehr in den Himmel.“

Josef Mayr machte mit einem weiteren Hinweis den Gemeindera­t darauf aufmerksam, dass die neuen Besitzer der Grundstück­e nach Abschluss der Flurberein­igung unter Umständen einen Vorteil haben, wenn ihre Flächen etwa als Bauerwartu­ngsland taxiert werden. „Dieses Problem ist von unserer Seite erkannt“, ließ Karremann wissen.

„Das ist ein langwierig­es Verfahren.“

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