Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Gemeinde Schwendi schreibt den Flächennutzungsplan fort
Die Entwicklungsreserven sind mit den aktuellen Bebauungsplänen weitgehend ausgeschöpft
SCHWENDI - Der Flächennutzungsplan 2010 der Vereinbarten Verwaltungsgemeinschaft Schwendi-Wain wird fortgeschrieben. Diesen Grundsatzbeschluss für die Belange der Gemeinde Schwendi hat der Gemeinderat am Montag einstimmig gefasst.
In den vergangenen Jahren hat sich die Gemeinde Schwendi stark weiterentwickelt. Im Geltungsbereich des Flächennutzungsplans und auch außerhalb sind Baugebiete ausgewiesen und erschlossen worden. So wurden zum Beispiel der Bebauungsplan „Erweiterung Reitanlage Günther Karremann zur Fortschreibung des Flächennutzungsplans
Schochengraben“in Schwendi und die Ergänzungssatzungen „MaxWeishaupt-Straße“in Schwendi, „Am Huttenbach“in Großschafhausen und „Kreuzäcker II“in Bußmannshausen nicht aus dem rechtskräftigen Flächennutzungsplan entwickelt. Dies muss deshalb bei einer Fortschreibung des Flächennutzungsplans auch angepasst werden.
Doch eine Fortschreibung, die nur in Teilorten mit Bedarf vorgenommen werden soll, ist aus Sicht von Schwendi noch aus einem anderen Grund ratsam. „Wir stellen fest, dass wir mit den aktuellen Bebauungsplänen unsere Entwicklungsreserve weitgehend ausgeschöpft haben“, sagte Bürgermeister Günther Karremann am Montag. Oder anders formuliert: Für die Ausweisung von neuem Wohnbauland oder Gewerbegebieten ist in dem aktuellen Flächennutzungsplan nichts konkret formuliert. Deshalb sehe Schwendi auch einen Fortschreibungsbedarf, so Karremann.
Ob die Gemeinde Wain ebenfalls einen Fortschreibungsbedarf habe, müsse noch geklärt werden. Auf jeden Fall wird die Schwendier Gemeindeverwaltung mit Wain einen Entwicklungsbedarf abstimmen.
Karremann führt aus, dass die Fortschreibung des Flächennutzungsplans nicht von heute auf morgen vonstatten geht. „Das ist ein langwieriges Verfahren“, betonte er. Hilfe wird sich Schwendi bei dieser Fortschreibung vom Architekturbüro „Planwerkstatt am Bodensee“ins Rathaus holen.
Im Rahmen der Bürgerfrageviertelstunde wollte Josef Mayr bezogen auf diesen Tagesordnungspunkt wissen, ob auch die im Rahmen der laufenden Flurbereinigung neu zugeteilten Grundstücke von der Flächennutzungsplan-Fortschreibung betroffen sind. „Ich kann Ihnen heute nicht sagen, wo sich die Kommune künftig entwickeln wird“, antwortete Bürgermeister Karremann. Ein entscheidender Faktor werde sein, „wie viel Wachstum uns vom Regierungspräsidium zugebilligt wird“. Davon abhängig sei der Flächenbedarf.
Karremann signalisierte gleichzeitig, dass in Zukunft wohl nicht ein Baugebiet nach dem anderen realisiert werden kann. Dazu sagte er: „Bei der baulichen Entwicklung wachsen die Bäume nicht mehr in den Himmel.“
Josef Mayr machte mit einem weiteren Hinweis den Gemeinderat darauf aufmerksam, dass die neuen Besitzer der Grundstücke nach Abschluss der Flurbereinigung unter Umständen einen Vorteil haben, wenn ihre Flächen etwa als Bauerwartungsland taxiert werden. „Dieses Problem ist von unserer Seite erkannt“, ließ Karremann wissen.
„Das ist ein langwieriges Verfahren.“