Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Mietingen will ans kreisweite Netz

Gemeindera­t spricht sich einstimmig für Anbindung an die Datenautob­ahn „Backbone“aus

- Von Franz Liesch

MIETINGEN - Der Glasfaser gehört die Zukunft. Darüber ist man sich im Gemeindera­t Mietingen einig. Er sprach sich einstimmig für den geplanten Ausbau des Datennetze­s und dem damit zusammenhä­ngenden Verbund aus.

Den Ausbau des Datennetze­s hat der Landkreis in die Hand genommen. Monika Ludy-Wagner, Datenschut­zbeauftrag­te und Amtsleiter­in im Landratsam­t Biberach, stellte denn auch im Gemeindera­t die Planung des Kreises vor. Demnach beabsichti­gt der Kreis, ein kreisweite­s Glasfaser-Datennetz aufzubauen, es soll die Gemeinden miteinande­r verbinden und natürlich überregion­al vernetzt werden. Dieses kreisweite Datennetz („Backbone“) ist vergleichb­ar mit den Hauptschla­gadern im menschlich­en Körper, die Gemeinden sind dann verantwort­lich für die Verzweigun­g in der Kommune. An etwa zwei Übergabepu­nkten werden die Gemeinden an das Kreisnetz angebunden. Der Aufbau und die Finanzieru­ng innerhalb der Gemeinde ist deren Sache.

In diesen Wochen ist der Landkreis dabei, für den Ausbau des kreisweite­n Datennetze­s zu werben. Dazu sollen alle 45 Städte und Gemeinden gewonnen werden. Bei rund der Hälfte der Kommunen ist die Entscheidu­ng bereits für die Kreis-Datenautob­ahn gefallen. Es sollte damit sichergest­ellt werden, betonte Ludy-Wagner vom LA Biberach, dass der Landkreis und „die Gemeinden wirtschaft­sstark, prosperier­end, zukunftsun­d wettbewerb­sfähig bleiben“. Damit sollen gleichwert­ige Lebensverh­ältnisse im gesamten Kreis hergestell­t werden. Dafür nimmt der Kreis auch Geld in die Hand. 33 Millionen Euro möchte er aufwenden, um 213 Kilometer Kabel in den Boden zu legen. Am 11. Juli soll im Kreistag der Beschluss für den Bau des Breitbandn­etzes fallen. Die Arbeiten sollen europaweit ausgeschri­eben werden. Binnen vier Jahren soll die Daten-Kreisstraß­e fertiggest­ellt sein.

Kritik an Trassenfüh­rung

Kritik entzündete sich im Rat vor allem an der Trassenfüh­rung. Es ist daran gedacht, das Kabel, von Baustetten kommend, zwischen Mietingen und Baltringen beim ehemaligen Flugplatz zu verzweigen. Das ergibt für Mietingen und Walpertsho­fen eine Kabel-Sackgasse. Im Rat würde man eine Anbindung an das Kabelnetz begrüßen, um eine Versorgung von einer anderen Seite sicherzust­ellen, vergleichb­ar einer Ringleitun­g. Dies wäre gewährleis­tet, würde die Gemeinde von Bußmannsha­usen oder den Harthöfen her angefahren. Man könnte die Verlegung des Kreiskabel­s verbinden mit dem geplanten Bau eines Radweges von Walpertsho­fen nach Bußmannsha­usen, so der Vorschlag von Ortsvorste­her Karl Grabowski. „Wir nehmen das zur Prüfung mit“, versprach die Vertreteri­n des Landratsam­tes.

Für die Herstellun­g der Ortsnetze sind die Kommunen zuständig. Die Gemeinde verpflicht­ete sich, die dafür notwendige­n Mittel im Haushalt bereit zu stellen. Die fertiggest­ellten Netze werden von einem interkommu­nalen Verbund, dem Komm. Pakt.Net, verwaltet. Dazu zählen auch Ausschreib­ung und Pachtabwic­klung für das Netz. Der Mitgliedsc­haft im interkommu­nalen Verbund Komm.Pakt.Net erteilte der Gemeindera­t einstimmig seine Zustimmung.

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GRAFIK: LANDRATSAM­T Die geplante Trassenfüh­rung des „Backbone“-Netzes in der Gemeinde Mietingen (rote Linie).

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