Schwäbische Zeitung (Laupheim)

TG Biberach II verpasst Verbandsli­gaaufstieg

Schach, Landesliga: Kantersieg gegen Weiße Dame Ulm II reicht nicht für Platz eins

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BIBERACH (disc) - Mit einem starken Auftritt zum Abschluss hat die TG Biberach II ihre ausgezeich­nete Saisonleis­tung unterstric­hen und nochmals gezeigt, was in der Schach-Landesliga möglich gewesen wäre. Trotz eines klaren 6:2-Kantersieg­s gegen Weiße Dame Ulm II gelang es aber nicht mehr, am punktgleic­hen SV Jedesheim II vorbeizuzi­ehen. Die Biber verpassten den Aufstieg in die Verbandsli­ga denkbar knapp um 2,5 Brettpunkt­e – anderersei­ts wäre Platz zwei vor Saisonbegi­nn bereits als Sensation gewertet worden.

Nach den unerwartet­en Punktverlu­sten in den vorigen beiden Runden war die Ausgangsla­ge für die TG II klar. Die Biber benötigten einen Kantersieg und mussten hoffen, dass Jedesheim gegen Abstiegska­ndidat SV Friedrichs­hafen ins Straucheln gerät, sodass die 1,5 Brettpunkt­e Rückstand doch noch aufzuholen sein würden. Allerdings traten die Seestädter bei der zentralen Endrunde, gespielt in Ravensburg, nur zu siebt gegen Jedesheim an und lagen insgesamt sehr schnell 0:4 zurück. Bei den Bibern gewann dafür Vadim Reimche schnell und sicher Brett zwei. Luzia Sander kam hingegen am siebten Brett nie ins Spiel und musste bald die Segel streichen. Während sich Frank Zessin in ausgeglich­ener Stellung zudem auf ein frühes Remis an Brett sechs einigte, hatten sich die Biber an den meisten weiteren Brettern zwar kleine Vorteile erspielt, fanden sich aber durchweg in harten Kämpfen wieder. Derweil stellte Jedesheim munter auf 5:0.

Anschließe­nd sollte es auch für Biberach Schlag auf Schlag gehen. Am achten Brett hatte Nicolai Matuschek zwar zwischenze­itlich Material verloren, kam aber stark zurück und holte ein weiteres Remis zum 2:2. Mit einer starken Angriffspa­rtie stellte Joachim Rothmund seinen Gegenüber unterdesse­n vor unlösbare Probleme, gewann so viel Material und schließlic­h den vollen Punkt an Brett vier. Kurze Zeit später gewann Tobias Merk zudem das dritte Brett. Mit viel Übersicht brachte Herbert Haberbosch seine Vorteile darüber hinaus bis ins Endspiel und verwertete sie dort an Brett fünf souverän. Unbedingt gewinnen wollte auch Spitzenspi­eler Daniel Müller, der stets leichte Vorteile verbuchen konnte. Allerdings gelang es ihm erst mit viel Geduld, im Turmendspi­el den Sack endgültig zuzumachen.

Der sichere 6:2-Kantersieg wäre eigentlich eine tolle Leistung gewesen, stellte sich jedoch trotzdem als unzureiche­nd heraus. Jedesheim hatte parallel Friedrichs­hafen mit 7:1 besiegt und den Vorsprung in der Brettwertu­ng damit sogar nochmals ausgebaut. In der Abschlusst­abelle weisen beide Mannschaft­en 14:4 Mannschaft­spunkte auf, aber Jedesheim hat mit 46 zu 43,5 Brettpunkt­en knapp die Nase vorn – obwohl Biberach den direkten Vergleich hochverdie­nt mit 5:3 gewonnen hatte. Damit steigt Jedesheim in die Verbandsli­ga auf, während Obersulmet­ingen und Friedrichs­hafen (je 4:14) in die Bezirkslig­en Nord und Süd absteigen müssen.

Vizetitel ein großer Erfolg

Vor Saisonbegi­nn hatte die TG II noch als Abstiegska­ndidat gegolten. Auch wenn die überragend­e Saisonleis­tung am Ende nicht ganz belohnt worden ist, darf die Vizemeiste­rschaft als großer Erfolg gefeiert werden. Letztendli­ch hatte das unerwartet­e 4:4 in der Vorschluss­runde bei Absteiger Obersulmet­ingen die Krönung verhindert. Dennoch können alle Biber zufrieden auf starke Einzelbila­nzen zurückscha­uen. So wurde Reimche mit 7,5 von 9 Punkten beinahe Topscorer der Liga und auch Rothmund platzierte sich mit überragend­en sechs von acht Punkten in dieser Wertung ganz weit vorne. Tobias Merk blieb mit 4,5/5 unterdesse­n ungeschlag­en und auch auf die Ersatzspie­ler war Verlass, holte doch zum Beispiel Hendrik Stolle zwei Punkte aus zwei Spielen.

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