Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Der Standort Reithalle soll es sein
Gemeinderat fasst Grundsatzbeschluss, wo die geplante Dreifeld-Sporthalle gebaut werden soll
LAUPHEIM - Die geplante DreifeldSporthalle soll am Laubachweg gebaut werden, dort, wo jetzt die vom Reit- und Fahrverein Laupheim genutzte Reithalle steht. Einen entsprechenden Grundsatzbeschluss hat der Gemeinderat am Montag einstimmig gefasst. Die Stadtverwaltung wurde beauftragt, das Projekt weiter voranzutreiben und in ein Bebauungsplanverfahren einzusteigen.
Im Januar hatte der Rat das Baudezernat beauftragt, den schon damals favorisierten Standort vertieft zu untersuchen. Er sei anderen Optionen in der näheren Umgebung vorzuziehen, bekräftigte die Stadtbaumeisterin Marion Kazek am Montag. Das Gelände wie auch die Reithalle gehören der Stadt; in Verbindung mit Herrenmahd-, Rottumund Mehrzweckhalle könne ein „Sportcampus“entstehen. Zwischen der Rottumhalle und der Lange Straße wäre zudem ein Parkhaus realisierbar, erklärte Kazek, das viel Verkehr aus dem Laubachweg nehmen und am Ende auch die Innenstadt entlasten würde; die erforderlichen Flächen sind inzwischen ebenfalls im Eigentum der Stadt. Die Wohnbebauung im Umfeld werde vergleichsweise wenig beeinträchtigt.
„Der Standort Reithalle ist optimal, wir können dort schnell zu Potte kommen“, freute sich Erwin Graf (Freie Wähler). „Schüler und Vereine brauchen die Dreifeldhalle, und zwar bald.“
Grünes Licht auch von der CDU: Die geplante Halle liege nahe bei den anderen Hallen und den Schulen, lobte Christian Striebel. Die Parkhaus-Idee sei ebenfalls gut.
Letztere Ansicht teilt Martina Miller (SPD) nicht. Bei den Sporthallen und beim Parkbad gebe es insgesamt, wie von Marion Kazek dargestellt, 339 Stellplätze; dringender Bedarf für ein Parkhaus sei dort nicht zu erkennen. Miller bezweifelt zudem, dass Menschen, die ins Stadtzentrum wollen, so weit draußen parken: „Den Weg macht keiner“.
Iris Godel-Ruepp (Offene Liste) drang darauf, die Sportfachschaften der Schulen in die Abstimmungsgespräche über das Raumprogramm der neuen Halle einzubeziehen. „Wir holen alle künftigen Nutzer ins Boot“, versprach Oberbürgermeister Gerold Rechle. Bisherige Abfragen haben laut Marion Kazek ergeben, dass eine Tribüne vergleichbar jener in der Rottumhalle gewünscht wird.
Rechle: dem Reit- und Fahrverein bei Umsiedlung helfen
Auf den Zuschauerrängen im Ratssaal saßen am Montag etliche Vertreter des Reit- und Fahrvereins, an sie wandte sich der OB gleich zu Beginn. Ein Miet- und Pachtverhältnis mit der Stadt bestehe seit 1983, erklärte er. Bei der jüngsten Vertragsverlängerung habe die Verwaltung freilich klar zum Ausdruck gebracht, dass eine andere Nutzung des Grundstücks in Betracht komme. Das sei nun der Fall, „und wir sind schon der Meinung, dass dies der richtige Standort für die Dreifeldhalle ist. Meines Erachtens haben wir keine wirklich gute Alternative.“
Im Januar habe man Gespräche mit dem Verein aufgenommen, sagte Rechle. Die Stadt wolle den Reitern im Rahmen ihrer Möglichkeiten bei einer Umsiedlung helfen. Man habe bereits ein Ausweichgrundstück ins Auge gefasst, das die Stadt zur Verfügung stellen könnte; ob es geeignet ist, werde geprüft. Unter Umständen gebe es auch eine zweite Option. Darüber hinaus bestehe die Möglichkeit, die Reiter finanziell zu unterstützen, gemäß den Rahmenrichtlinien für die Vereinsförderung oder über Einzelbeschlüsse des Gemeinderats.
„Wir alle möchten den Reit- und Fahrverein Laupheim nichts ins Leere laufen lassen“, versicherte Rechle. Das bekräftigten auch die Sprecher der Fraktionen. Martina Miller appellierte an die Verwaltung, dem Verein unterstützend entgegenzukommen, auf dass er nicht gezwungen werde, sich aufzulösen.