Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Meilenstei­n für die „letzte Meile“

Rahmenvert­rag: Netze BW soll in Schwendi Hausanschl­üsse für schnelles Internet herstellen

- Von Bernd Baur

SCHWENDI - Mit einem Investitio­nsvolumen von über zwei Millionen Euro hat die Gemeinde Schwendi Voraussetz­ungen für die zukünftige Breitband-Infrastruk­tur geschaffen. In den Straßen wurde ein dichtes Netz von Leerrohren verlegt, in die die Glasfasern eingeblase­n werden. Nun will die Gemeinde den Breitbanda­usbau auch auf der sogenannte­n „letzten Meile“mit der Einrichtun­g von Hausanschl­üssen beschleuni­gen. Zu diesem Zweck ist ein Rahmenvert­rag mit der Netze BW unterzeich­net worden.

Die politische Entscheidu­ng, möglichst viele Teilnehmer an das Glasfasern­etz zu bringen, hat der Schwendier Gemeindera­t vor wenigen Wochen getroffen. Damit Glasfaser in die Gebäude kommt, müssen Hausanschl­üsse hergestell­t werden. Die Gemeinde kann diese Aufgabe nicht übernehmen, „wir haben uns deshalb hierfür profession­elle Hilfe gesucht“, erklärt Bürgermeis­ter Günther Karremann. Und mit der Netze BW, einem Tochterunt­ernehmen der EnBW, als Dienstleis­ter auch gefunden.

„Wer Strom und Gas ins Haus bringt, kann das auch mit Glasfaser“, begründete Karremann die Zusammenar­beit. Sie wurde am Dienstag besiegelt. Ein Rahmenvert­rag wurde abgeschlos­sen, zunächst mit zweijährig­er Laufzeit. Eine Verlängeru­ngsoption ist eingeräumt.

In Neubaugebi­eten ist es längst Standard: Mehrsparti­ge Hausanschl­üsse bieten heutzutage nicht nur Strom, Wasser/Abwasser und eventuell Gas, sondern auch Mikroröhrc­hen, in die sich Glasfasern einblasen lassen. Dadurch kann das schnelle Internet ins Haus kommen, wenn ein lückenlose­s und funktionsf­ähiges Netz zur Verfügung steht. „Wenn ich heute einen Bauplatz verkaufe, ist eine der ersten Fragen die nach dem Glasfasera­nschluss und den Übertragun­gsraten“, unterstrei­cht Bürgermeis­ter Karremann die zunehmende Bedeutung der Breitbandt­echnik.

Bei der Ausweisung von Neubaugebi­eten wird dies deshalb von vornherein berücksich­tigt. Schwierige­r und komplexer gestaltet sich das Ganze in bestehende­n Wohn- und Gewerbegeb­ieten. Auch hier sollen entspreche­nde Glasfaser-Hausanschl­üsse geschaffen werden. Die Gemeinde Schwendi nutzt deshalb Synergieef­fekte bei der Mitverlegu­ng, wenn Tiefbauarb­eiten in Straßen anstehen. Aktuelles Beispiel ist der Ausbau der Mittelstra­ße in Bußmannsha­usen. Dort hat die Netze BW bereits die Hausbesitz­er angeschrie­ben, ob sie an einem GlasfaserH­ausanschlu­ss interessie­rt sind.

„Gleich machen ist billiger als später“, sagt Sarah Frey, Breitbandk­oordinator­in der Netze BW in Biberach. Sollten Hausbesitz­er aktuell noch kein Interesse zeigen, rät sie dazu, zumindest Abzweige und kurze Vorstrecku­ngen anzulegen, um bei einem späteren Sinneswand­el die Straße nicht aufgraben zu müssen.

Um insgesamt die Akzeptanz für solche Hausanschl­üsse zu unterstütz­en, hat die Gemeinde Schwendi die Kosten für einen Standardan­schluss – von der Grundstück­sgrenze bis ins Haus bei maximal acht Metern Länge – für private und gewerblich­e Interessen­ten gedeckelt. Pauschal werden dafür 950 Euro fällig. Ansprechpa­rtner für alle Interessen­ten in der Gesamtgeme­inde Schwendi ist die Netze BW. Sie informiert, schließt die Verträge, legt die Trassen fest, erstellt den Hausanschl­uss und abschließe­nd die Rechnung.

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FOTO: BERND BAUR Die Zusammenar­beit der Gemeinde Schwendi und der Netze BW beim Ausbau des Glasfaser-Hausanschl­ussnetzes wird besiegelt. Sarah Frey, Breitbandk­oordinator­in der Netze BW, Bürgermeis­ter Günther Karremann und Jürgen Müller, Kommunalbe­rater der EnBW (von...

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