Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Halbe Liga im Abstiegskampf
Heidenheim will Klassenverbleib gegen FCK sichern
BERLIN (SID) - Zwischen Kuschelaatmosphäre und Kasernenflair: Im Saisonschlusssprint starrt die Hälfte der Zweitligisten zitternd in den Abgrund – und gemäß dem Prinzip „Not macht erfinderisch“ziehen die Kellerkinder alle Register. Nahezu verzweifelt suchen sie eine positive Antwort auf die Frage, die Fans und Verantwortliche seit Wochen umtreibt: Wer bleibt drin?
Das Rampenlicht scheint am Sonntag (15.30 Uhr/Sky) zweifelsohne im Herzen Sachsens. Wenn Erzgebirge Aue (Tabellen-15./39 Punkte) Dynamo Dresden (Tabellen-12./40 Punkte) zum Derby bittet, macht sich bei den Clubs ein mulmiges Gefühl breit. Einen anderen Ostvertreter in die Drittklassigkeit schießen, das will keiner. „Egal, welches Ergebnis es am Ende gibt: Ich wünsche mir, dass beide Mannschaften drin bleiben, weil das für die Region wichtig wäre“, sagte Aues Trainer Hannes Drews der „Sächsischen Zeitung“. Vor ausverkauftem Haus im neuen Erzgebirge-Stadion wird im Angesicht des Abstiegs die mentale Verfassung entscheidend sein. Der Verlierer der Duells muss sich ganz schön umschauen, vor allem nach den übrigen Teams aus der unteren Tabellenhälfte, die alle gegen besser platzierte Mannschaften antreten.
Eintracht Braunschweig (Tabellen-14./39 Punkte) kasernierte sich von Donnerstag bis Sonntag im niedersächsischen Salzgitter ein, um sich optimal auf das Spiel gegen den FC Ingolstadt einzustellen. Übrigens: Ingolstadt ist als Neunter mit 42 Zählern auch noch nicht sicher gerettet. Doch lichterloh brennt es woanders. Beispielsweise in Fürth.
So hat Greuther Fürth (Tabellen-16./38 Punkte) seit vier Spielen nicht gewonnen und vergeigte jüngst das Kellerduell beim FC St. Pauli 0:3. Gegen den bereits geretteten MSV Duisburg braucht es nun einen Sieg. Den könnten auch Darmstadt 98 (Tabellen-17./37 Punkte) und St. Pauli (Tabellen-13./40 Punkte) vertragen, bei denen ist die Stimmung allerdings aufgrund der Erfolge besser.
Die eigenen Geschicke nicht mehr in der Hand hat seit vergangenem Wochenende der 1. FC Kaiserslautern, der bereits als erster Absteiger feststeht. Und trotzdem können die Roten Teufel noch Einfluss nehmen. Sie spielen am Sonntag gegen den 1. FC Heidenheim (Tabellen-11./ 41 Punkte) und können dem Abstiegsrennen eine entscheidende Wendung verpassen. FCH-Trainer Frank Schmidt geht aber nicht davon aus, dass die Lauterer nach der Enttäuschung nachlassen. „Wir wissen, dass es schwer wird, dort zu gewinnen. Aber wir sind auch in der Lage, das zu schaffen“, sagte Schmidt. Mit zuletzt sieben Punkten aus drei Spielen hat sich der FCH vom Relegationsplatz auf Rang elf vorgearbeitet.