Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Kita-Plätze: Es gibt wieder Reserven
Zunächst zeichnet sich eine Entspannung ab – Stadt bleibt aber bei Neubauten gefordert
Die Stadt Laupheim bleibt aber bei Neubauten gefordert.
LAUPHEIM - Mächtig unter Druck ist die Stadtverwaltung in den vergangenen Jahren gewesen, den Bedarf an Krippen- und Kindergartenplätzen zu decken. Die Reserven waren nahe null. Für das Kindergartenjahr 2018/ 19 zeichnet sich nun erstmals wieder eine Entspannung ab. Das geht aus dem Bericht zur Kinderbetreuung hervor, der am Montag im Verwaltungs- und Finanzausschuss des Gemeinderats vorgetragen wurde.
455 neue Kita-Plätze sind seit 2010 in Laupheim entstanden, das ist ein Plus von fast 60 Prozent. 1066 Kindergarten- und 163 Krippenplätze sollen laut den bisherigen Planungen im Lauf des Kindergartenjahrs 2018/ 19 zur Verfügung stehen, die im Bau befindlichen Kapazitäten im „Haus des Kindes“eingerechnet.
Bei den Krippenplätzen überstieg die Zahl der Anmeldungen vor Jahresfrist das Angebot. Aktuell ist die Belegung rückläufig – „nach heutigem Stand haben wir 2018/19 noch 57 Plätze frei“, erläuterte die RathausMitarbeiterin Sigrid Scheiffele. Es werde aber bestimmt noch Bedarf von neu zugezogenen Familien geben. In den Kindergartengruppen für Mädchen und Jungen ab drei Jahren sieht die Verwaltung ebenfalls Reserven. Sollte ein Puffer benötigt werden, könne man wie bisher über- gangsweise Räumlichkeiten in der Sana-Klinik nutzen.
Gerade erst eröffnet, schon beliebt: die Kita „Pusteblume“
Im Februar eröffnet und schon fast ausgebucht ist die Kita „Pusteblume“in der Edith-Stein-Straße. Kinder, Eltern und Personal seien begeistert von dieser „rundum gelungenen Einrichtung“, sagte Sigrid Scheiffele. Auch im „Haus des Kindes“, das im Februar 2019 eröffnen soll und je zwei Kindergarten- und Krippengruppen beherbergt, sind bereits zwei Drittel der Plätze vergeben.
Weiter deutlich steigend ist die Nachfrage nach Ganztagsbetreuung im Kindergarten. 200 Plätze werden im Lauf des neuen Kindergartenjahrs verfügbar sein, sie sind schon jetzt so gut wie belegt. Ebenfalls stark gefragt sind verlängerte Öffnungszeiten; dem hat die Verwaltung in der Kernstadt mit zusätzlichen Angeboten in den Kindergärten „Welsche Höfe“und „Villa Kunterbunt“Rechnung getragen. Am Montag folgte der Verwaltungs- und Finanzausschuss dem Vorschlag der Verwaltung, ab 1. September auch die zweite Gruppe in der „Villa Kunterbunt“von 7 bis 14 Uhr offenzuhalten.
Weil die Zahl der zu betreuenden Kinder 2019/2020 nochmals ansteigt – laut Geburtenstatistik, infolge von Bautätigkeit und weil weitere Zuzü- ge von Migranten aus Osteuropa und Flüchtlingsfamilien erwartet werden –, plant das Rathaus eine weitere viergruppige Kindertagesstätte in der Kernstadt. Die katholische Kirchengemeinde kann sich vorstellen, diese Einrichtung zu betreiben, bei gleichzeitiger Aufgabe des Kindergartens Sankt Theresia. Über den Standort gibt es noch keine Einigung. Die Stadt favorisiert das in ihrem Besitz befindliche Grundstück Weldenstraße 59, nicht zuletzt weil im Südwesten Laupheims vergleichsweise wenig Kita-Plätze zur Verfügung stehen. 2019 werden Haushaltsmittel bereitgestellt.
Nach wie vor möchte die Stadt im künftigen Ärztehaus auf dem Grundstück der Sana-Klinik eine Kita einrichten. Zum Projekt „Flying Kids“– eine gemeinsame Betriebskita von Diehl Aircabin und Bundeswehr – gebe es keinen neuen Sachstand, hieß es am Montag.
Nicht zu unterschätzen sei der Einfluss künftiger Neubaugebiete. 160 Wohnungen „Am Mäuerle“und etwa 150 in den „Oberen Wiesen“würden etwa 140 zu betreuende Kinder bedeuten, schätzt die Verwaltung und legt dabei die Erfahrungen in „Ringelhausen III“zugrunde. Dafür bräuchte es sieben bis acht Kita-Gruppen.
In Bihlafingen wird angebaut
In Bihlafingen reichen 2018/19 zwei Vollgruppen nicht mehr aus. In einem bereits geplanten Anbau soll eine Krippengruppe für zwölf Kinder im Alter von zwei bis drei Jahren eingerichtet werden. Dadurch werde sich die Situation deutlich entspannen, so Scheiffele.
Baustetten: Kinder-Boom
In Baustetten war der Klapperstorch zuletzt offenbar besonders fleißig unterwegs. Die Jahrgänge 2016/17 sind fast doppelt so stark wie jene zuvor, deshalb reichen die Betreuungsplätze voraussichtlich ab 2019/20 nicht mehr aus. Die Verwaltung will zusätzliche Unterbringungsmöglichkeiten prüfen.
Unter- und Obersulmetingen: „Gemeinsam betrachten“
In Obersulmetingen sind die Geburtenzahlen eher wieder rückläufig, aktuell ist die Kita „Storchennest“komplett belegt. In Untersulmetingen übersteigt der Bedarf die vorhandenen Kapazitäten deutlich; die Stadt plant dort den Bau einer neuen zweigruppigen Kita, ein Standort wird gesucht.
„Wir betrachten beide Teilorte weiterhin gemeinsam“, sagte Sigrid Scheiffele. Das bedeutet: Bei bestimmten Konstellationen sollen auch künftig Kinder aus Untersulmetingen in Obersulmetingen betreut werden.