Schwäbische Zeitung (Laupheim)
„Wir sind einfach nur happy“
Der Musikverein Ertingen erweist sich als würdiger Gastgeber des Kreismusikfests
ERTINGEN - Der Musikverein Ertingen ist für seine großen Anstrengungen als Ausrichter des Kreismusikfests mehr als belohnt worden. Tolle Tage mit viel Musik, dazu ein Traumwetter beim Gesamtchor und dem wunderschönen Festzug am Sonntagnachmittag mit viel Besuchern – Musikantenherz, was willst du mehr? So können die Veranstalter ein durchweg positives Ergebnis ziehen. „Wir sind einfach nur happy“, so der Vorsitzende Urban Diesch vom Musikverein Ertingen.
Was für ein beeindruckendes Bild, als sich über 60 Musikgruppen zum Gesamtchor auf dem Festplatz vereinigten. Über 2500 Musikerinnen und Musiker hatten sich dazu eingefunden. „Was für ein tolles Bild, ich bin stolz, mit was für einem Elan und Freude ihr alle dabei seid“, so der Kreisverbandsvorsitzende Michael Ziesel. Lobende Worte auch für den Musikverein Ertingen: „Ihr seid ein hervorragender Gastgeber.“Und an Landrat Dr. Heiko Schmid gewandt: „Es ist wichtig, dass Sie das Kulturgut im Kreis Biberach so hoch halten.“
In dieser freudigen Stunde galt aber ein Gedenken der jungen Musikantin, die bei einem Unfall ums Leben gekommen war. Eine Minute des Innehaltens war hernach ein Zeichen der Trauer und Verbundenheit. „Sie war eine von uns“, so Ziesel.
„Ich bin stolz, hier Schirmherr zu sein“, so Schmid, der allerdings ebenfalls seine Trauer über den Tod einer Mitspielerin zum Ausdruck brachte. Der Musikverein Ertingen könne stolz auf das sein, was er in wochenlanger Arbeit geschaffen habe, um so ein mehr als würdiger Ausrichter des Kreismusikfests zu sein. „Lasst den Ort mit eurem Spiel erbeben“, das war das Startsignal für den Biberacher Kreismarsch, von 2500 Musikerinnen und Musikern gespielt und von über 500 Zuhörern mitgesungen. Landrat Schmid war es vorbehalten, den Biberacher Kreismarsch zu dirigieren. Ansonsten wechselten sich Kreisverbandsdirigent Bernd Biffar und sein Stellvertreter Bernd Ott am Dirigentenpult ab.
Der Festumzug am Sonntagnachmittag war ein unvergessliches Erlebnis: Was da alles mitlief, mitfuhr und sich zeigte, war grandios. So war von der Michel-Buck-Gemeinschaftsschule von Klasse eins bis zehn fast alles am Start, ob als Gruppe, als Begleitung oder auch als Darsteller verschiedener Zeitepochen. Angefangen von „D’r schwäbscha Eisabahn“, der Darstellung Ertingens früher oder auch visionär im Jahr 2118 sowie der Kommunikation heute – dem Einfallsreichtum waren keine Grenzen gesetzt. Dazu waren auch viele Firmen und Vereine zu sehen, die sich bei den Festwagen einiges hatten einfallen lassen. Die Feuerwehr nahm für sich gleich einen ganzen Block in Anspruch. Angefangen von der Handspritze bis zu heutigem High-Tech-Gerät. Nostalgie pur auch bei verschiedenen Darstellungen von Handwerk, Brauchtum und vor allem Maschinen und Gerätschaften aus bäuerlicher Vergangenheit. Dazu zählten natürlich auch die Oldtimertaktoren und -Maschinen, die den Festzug bereicherten.
Auch der gastgebende Verein, die Musikkapelle Ertingen, ließ sich bei „ihrem“Fest was einfallen. Neben verschiedenen Motiv- und Wappenwagen waren auch die Uniformen von einst und von heute zur Schau gestellt. Nicht zu vergessen die Kinder der Ertinger Kindertageseinrichtungen.
Aber über alledem stand bei diesem Festzug die Musik ganz im Vordergrund. Hinter der Stadtgarde zu Pferd Bad Saulgau, die ihre Fanfaren erklingen ließ, die Patenkapelle aus Marbach mit Festwagen, dann über 50 Musikkapellen, Fanfarenzüge und Musikgruppen, die das Dorf zum Klingen brachten. Eine tolle Idee des Fanfarenzug-Kreisverbandes Biberach dabei, gleich fünf Gruppen als Kreis-Fanfarenzug in Ertingen beim Festzug mitlaufen und mitspielen zu lassen, ebenso schon zuvor beim Gesamtchor.
Nachdem der Festzug am Zelt endete, stand der Fahneneinmarsch an. Mit stolz geschwellter Brust marschierten sie ein, die Abordnungen mit ihren bunten, wehenden Fahnen und gaben auf der Bühne ein imposantes Bild ab. Ein weiteres Blasmusik-Spektakel dann die Bekanntgabe der Wertungsergebnisse. Um 18 Uhr startete dann der Wettbewerb von „Schwäbischer Zeitung“/„Südfinder“„Kapelle des Südens“. Das Ergebnis stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest.