Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Antisemitismus: ein Thema von trauriger Aktualität
„Antisemitismus in Geschichte und Gegenwart“lautete das Thema der „19. Laupheimer Gespräche“am Donnerstag im Kulturhaus. Es sei von einer nachgerade traurigen Aktualität, bedauerte Oberbürgermeister Gerold Rechle in seinem Grußwort – aus der Geschichte lernen scheine bei vielen zu viel verlangt, auch nach einem Zivilisationsbruch wie dem Holocaust.
Drohungen und Gewalt gegen Juden, hasserfüllte Texte, provokante Aussagen von AfD-Politikern: „Antisemitismus ist Alltag in Deutschland“, stellte Paula LutumLenger, stellvertretende Leiterin des Hauses der Geschichte, fest. „Diese Entwicklung beunruhigt mich zutiefst“, sagte Martin Bücher, Vorstandsvorsitzender der Kreissparkasse Biberach. „Wir dürfen nicht zulassen, dass antisemitische Äußerungen fast schon zur Normalität werden. Das schadet unserem Ansehen in der Welt.“Es sei bequemer, Vorurteile zu pflegen als eine kritische, wohldurchdachte Sicht; doch seien Vorurteile ein Nähr- boden für Ausgrenzung und Rassismus. „Sie lassen sich nicht einfach beiseite wischen“, sagte Bücher, „aber wir sind ihnen auch nicht hilflos ausgeliefert.“Antisemitismus dürfe keinesfalls toleriert werden. Man müsse aufklären und miteinander statt übereinander reden, um Vorurteile abzubauen.
Die „Laupheimer Gespräche“seien eine bedeutende Veranstaltungsreihe, betonte der Sparkassenchef. „Wir werden sie gerne weiter unterstützen.“