Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Auch ein Rabbi ließ sich die Hubschrauber zeigen
Internationale Militärseelsorger waren zu Besuch beim Hubschraubergeschwader 64 in Laupheim
LAUPHEIM (sz) - Internationale Militärseelsorger besuchten auf Einladung des Inspekteurs der Luftwaffe, Ingo Gerhartz, jüngst zuächst das Taktische Luftwaffengeschwader in Neuburg und dann auch das Hubschraubergeschwader 64 in Laupheim, „um sich ein Bild der deutschen Luftwaffe und deren Auftrag zu machen“, heißt es in einer Pressemitteilung. Der Laupheimer Kommodore Christian Mayer konnte dabei eine ganz besondere Besuchergruppe in Empfang nehmen.
Im Rahmen einer einwöchigen Tagung hatten sich 24 Militärgeistliche mehrerer NATO-Länder die beiden fliegenden Verbände in Süddeutschland für die Besuche ausgesucht. Ebenso vielfältig wie die Herkunftsländer der Gäste waren auch deren Religionszugehörigkeiten. Unter den Seelsorgern war neben einem General der US-Streitkräfte auch ein niederländischer Rabbi im Dienstgrad eines Oberst.
Diese Art der Tagung hat eine lange Tradition in der NATO. Bereits ab 1952 trafen sich Vertreter der Militärseelsorge aller Teilstreitkräfte einmal im Jahr, um „einen Blick über den Zaun zu werfen“, so der Leitende Militärdekan Joachim Simon, Organisator der diesjährigen Veranstaltung. Im Lauf der Jahre ließ das Interesse daran bei Heer und Marine nach, und so verblieb die Luftwaffe als einzige Teilstreitkraft.
Um einen Einblick in die deutsche Luftwaffe zu erhalten, wurden die 24 Militärgeistlichen deshalb bereits früh am Morgen von einer Sikorsky CH-53 an der Offizierschule der Luftwaffe in Fürstenfeldbruck abgeholt und zu ihrer ersten Station des Tages nach Neuburg gebracht. Der Zeitplan des Besuchs war eng gestrickt und so ging es nach einem Mittagessen weiter nach Laupheim, wo man auch noch das Hubschraubergeschwader 64 besichtigte. Der Kommodore, Oberstleutnant Christian Mayer, erläuterte den Besuchern die Arbeit des Geschwaders.
Den Gästen, die ebenfalls in der Einsatzbegleitung der Soldaten tätig sind, imponierten besonders die seit mehr als 25 Jahren anhaltende Einsatzbelastung des Verbandes in Afghanistan und die vielseitigen Aufgaben in anderen Krisenregionen. Weiteres großes Interesse rief für die Besuchergruppe auch die Besichtigung des Hubschraubers H145M LUH SOF hervor. Hier wurde neben der Technik dieses noch jungen Fluggeräts auch die Arbeit als Teil der Spezialkräfte von zwei aktiven Soldaten eindringlich beschrieben. Die Gäste zeigten sich beim abschließenden Gespräch sichtlich beeindruckt von der großen Bandbreite an Aufgaben, welche das Hubschraubergeschwader 64 fähig ist zu leisten.