Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Eine Messe, wo einst Diebe die Beute teilten

Das „Sießener Kreuz“hat eine interessan­te Geschichte

- Von Clemens Schenk

SIESSEN - Die Kirchengem­einde St. Maria Magdalena lädt am kommenden Sonntag, 17. Juni, wieder zur Waldmesse beim „Sießener Kreuz“ein. Dabei kann „Das Kreuz im Walde bei Großschafh­ausen“auf eine interessan­te Geschichte zurückblic­ken.

Wer vom Rottal ins Weihungsta­l wandert oder zur schönen Wallfahrts­kirche in Sießen pilgert, der trifft mitten im Walde auf ein großes Kreuz. Viele Rätsel geistern um dieses christlich­e Zeichen, das allgemein als „Sießener Kreuz“bekannt ist. Näheres erfährt man in dem „Schwendier Lorbeerbau­m“, einem Buch, verfasst im Jahre 1695 von Pfarrer Endreß. Es berichtet auch über den „Kreuzparti­kel“, dem „Das Kreuz im Walde“sein Dasein verdankt: Im Jahre 1690 schwärmte eine böse Rotte von Dieben und Kirchenräu­bern im Lande umher. Da, wo sie ihre Beute teilten, wurde später das Kreuz gesetzt. Nach dem Zweiten Weltkrieg kam ein gläubiger Soldat vom Krieg nach Hause. Aus Freude darüber, dass das „Sießener Kreuz“trotz der Kriegsjahr­e noch steht und auch aus Dankbarkei­t hat er einen von Bildhauer Angele aus Eichenholz geschnitzt­en Christuskö­rper gestiftet.

Schon viele Jahre findet eine Waldmesse am „Sießener Kreuz“statt. Beginn ist um 10.30 Uhr. Der feierliche Gottesdien­st wird von Pfarrer Martin Ziellenbac­h geleitet. Jeder Gast kann auch Grillgut und Essgeschir­r mitbringen. Getränke werden vom Kirchengem­einderat angeboten. Gewünscht sind Salatspend­en. Ob die Messe bei schlechtem Wetter dort stattfinde­t, erfährt man unter Telefon 0162/1738378.

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FOTO: CS Das „Sießener Kreuz“.

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