Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Blütenpracht für dunkle Ecken
Die Fuchsie verschönert schattige Plätze auf Balkon, Terrasse oder im Garten
DRESDEN/NEUMÜNSTER (dpa) - Sie ist ein Mädchentraum: Von sanft rosa oder weiß bis intensiv pink blüht die Fuchsie den ganzen Sommer hindurch. Diesen Farb-Flash gibt es dazu noch dort, wo wirklich auffällige Farben eher selten sind: „Der klassische Standort für die Fuchsien ist der Schatten und Halbschatten“, sagt Beate Kollatz, Referentin für Zierpflanzenbau an der Sächsischen Landesanstalt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie.
Intensive Farben den ganzen Sommer hindurch
Eine ganze Reihe der Sorten kommt zudem auch mit einem vollsonnigen Standort zurecht – wobei Karl Heinz Saak ergänzt, dass er nicht zu trocken und heiß sein sollte. „Anderenfalls werden die Pflanzen anfällig für Schädlinge wie die Rote Spinne“, erklärt der Experte der Deutschen Fuchsien-Gesellschaft in Neumünster. Er würde die Fuchsie auch nicht unter Bäume setzen, denn dort fehlt es an ausreichender Durchlüftung.
Auch ein Standort im Vollschatten sei nicht gut: Hier bildet die Pflanze lange Internodien. Das sind die Stängelbereiche zwischen den Blattknoten – an diesen Blattknoten aber bilden sich die Blüten. Saak findet daher, dass Pflanzen mit langen Internodien schütter wirken.
Viele Varianten, von aufrecht wachsend bis überhängend
Die große Bandbreite der Ansprüche der Pflanzen erklärt sich mit dem großen Gebiet ihres Ursprungs: Sie stammen aus Mittel- und Südamerika, einer Region mit großen Höhenunterschieden. Auch die Wuchsformen variieren stark: Es gibt hängende Fuchsien bis hin zu aufrecht wachsenden. „Gerade für den Balkon ist der lockere Wuchs mit den überhängenden Trieben sehr interessant“, findet Saak. Für den normalen Kübel am Boden eignen sich besser aufrecht wachsende Sorten.
Beide Experten empfehlen, Fuchsien nicht in einen schwarzen Plastiktopf zu setzen. „Werden die Töpfe von der Sonne beschienen, heizt sich der Wurzelraum schnell auf über 40 Grad auf“, erläutert Heinz Saak. Besser seien Übertöpfe aus Ton, wobei die Zwischenräume zum Plastiktopf besser auch noch mit Sand oder Kies aufgefüllt werden.
„Kombiniert man die Fuchsien mit Zierpflanzen, die einen überhängenden Wuchs haben, verhindert man das Aufheizen der Wurzeln“, ergänzt Kollatz. Und: Topft man Fuchsien mal um, so sollten nicht zu große Gefäße gewählt werden. Die Wurzeln mögen eine gewisse Enge.
Die Fuchsien sind grundsätzlich pflegeleicht. Aber sie brauchen einen ausgeglichenen Wasserhaushalt. Regelmäßiges Gießen ist laut Kollatz also nötig. Sie rät, die Pflanzen auch mit Wasser zu besprühen, wenn es richtig heiß ist.
Wenn die Pflanzen aber mal in der Hitze schlapp machen und Blätter und Triebe wie welk herunterhängen, sollte man auf keinen Fall direkt gießen. „Das ist vollkommen falsch, weil sich mit dieser Welke die Pflanzen selber vor der intensiven Bestrahlung durch die Sonne und das damit verbundene Aufheizen schützen“, erklärt Fuchsien-Freund Saak. Nur wenn der Ballen tatsächlich trocken ist, sollte man gießen. „Dafür muss man natürlich ganz genau hinsehen.“
Fuchsien mögen keinen Boden mit hohem Salzgehalt
Den Sommer über brauchen die Pflanzen regelmäßig Nährstoffgaben, etwa Flüssig- und Depotdünger. Dieser sollte auf gut durchfeuchtetes Substrat gegeben werden. „Dabei sollte man sich immer an die Dosierungsanleitung halten“, betont Kollatz. Fuchsien mögen nicht viel Salz. Das muss auch bei der Auswahl des Substrats berücksichtigt werden, denn laut Saak haben etwa kompostreiche Erden häufig einen sehr hohen Salzgehalt.