Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Ruhiges Jahr für die Frauenunion
NEU-ULM (kümm) - Voller Harmonie verlief die jüngste Jahreshauptversammlung des Ortsverbands Neu-Ulm der CSU-Frauenunion. Alle eingeladenen Männer inklusive Oberbürgermeister Gerold Noerenberg hatten sich wegen anderer Verpflichtungen entschuldigt und so blieben die – allerdings nicht in allzu großer Zahl erschienenen – Frauen in der Gaststätte Gut Holz unter sich. Sehr gut kam bei den Anwesenden die Rede der Staatsministerin a.D. und heutigen Landtagsabgeordneten, Beate Merk, an, die von der Ortsvorsitzenden Katrin Albsteiger für 25 Jahre Mitgliedschaft geehrt wurde.
Merk berichtete, wie sich ihr Leben geändert hat, seit sie „nur noch“Abgeordnete im Landtag ist. Zum Beispiel müsse sie jetzt im Gegensatz zu früher, als sie noch Staatsministerin war, auch bei langen Fahrten im Auto selbst am Steuer sitzen. „Das ist manchmal anstrengend“, sagte sie. „Und früher habe ich im Auto oft stundenlang gearbeitet, das geht jetzt nicht mehr. Ich bin nur noch Abgeordnete, aber das ist eine tolle Aufgabe. Ich kann jetzt direkt für die Menschen arbeiten. Die Bürger wissen am besten, wo die Probleme sind und wie man aus ihnen herauskommt.“
Merk, die nachmittags schon bei der Seniorenunion in Bellenberg weilte, verlor kein Wort zum andauernden Zwist zwischen der CSU und ihrer Schwesterpartie CDU, hatte aber viele lobende Worte für den neuen bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder parat: „Er war viel unterwegs und hat mit den Menschen geredet. Er hat Ideen. Zum Beispiel macht er sich viele Gedanken um die Landärzte. Wenn einer aufhört, ist es sehr schwierig, einen Nachfolger zu finden.“Die Landtagsabgeordnete sprach auch vom Landespflegegeld, dem Problem des Hebammenmangels, von der weiter boomenden Wirtschaft oder dem Thema Bildung. Merk mahnte: „Wir müssen da ansetzen, wo es die Bürger drückt.“Zum Thema Sicherheit sprach sie auf den Masterplan des deutschen Innenministers Horst Seehofer Bezug nehmend, klare Worte: „Ich möchte bestimmte Menschen an der Grenze zurückweisen können.“
Katrin Albsteiger berichtete von einem insgesamt ruhigen Jahr 2017 im Ortsverband. Die Mitgliederzahl habe sich von 42 auf 41 verringert. Unter anderem sei die ehemalige Grüne, Annette Neulist, neue Schriftführerin geworden und habe die Homepage in Angriff genommen. Die Reihe „Auf einen Kafee“soll mit vier Vormittagen wiederbelebt werden.