Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Frauenbeauftragte für die Heggbacher Einrichtungen
Frauen haben an gemeinsamer Fortbildung teilgenommen
HEGGBACH (sz) - Im Rahmen der Werkstattrat-Wahlen im Herbst des vergangenen Jahres sind im Heggbacher Werkstattverbund der St. Elisabeth-Stiftung erstmals auch Frauenbeauftragte gewählt worden. Gemeinsam mit ihren jeweiligen Stellvertreterinnen und Unterstützerinnen nahmen sie jetzt an einer zweitägigen Fortbildung zu ihrer neuen Aufgabe teil.
Durch die aktuelle Änderung der Werkstättenmitwirkungsverordnung (WMVO) hat das Bundesteilhabegesetz (BTHG) die Rechte von Frauen mit Behinderungen gestärkt: Jede Werkstatt für Menschen mit Behinderung hat jetzt nicht nur einen Werkstattrat, sondern zusätzlich eine Frauenbeauftragte aus den Reihen der Beschäftigten. In jeder Niederlassung des Heggbacher Werkstattverbundes wurde jeweils eine Frauenbeauftragte und eine Stellvertreterin gewählt: in den Werkstätten in Heggbach, Biberach, Laupheim und Ehingen sowie in den Werkgemeinschaften für Menschen mit psychischen Erkrankungen in Bad Buchau und Ehingen.
Jeder Frauenbeauftragten steht eine Unterstützerin - eine Vertrauensperson, die sie sich selbst ausgesucht hat – zur Seite. Die Frauenbeauftragte setzt sich etwa dafür ein, dass Frauen trotz Arbeit Zeit für die Familie haben und dass Frauen und Männer in der Werkstatt gleich behandelt werden. Sie plant Kurse für Frauenthemen und bietet Sprechstunden in der Werkstatt an.
Um die gewählten Frauenbeauftragten und ihre Stellvertreterinnen für ihr neues Amt zu stärken, hat der Werkstattverbund mehrere Fortbildungen geplant. Den Anfang hat eine zweitägige Veranstaltung im Berufsbildungszentrum Laupheim gemacht. Die Heilerziehungspflegerin und Trainerin für Frauenbeauftragte Susanne Hasel führte die Frauen an ihre neue Aufgabe heran und sensibilisierte ihre Zuhörerinnen für die unterschiedlichsten Themen.
„Schwierige Themen wurden mittels Rollenspielen und Symbolen sehr gut verdeutlicht und den Frauen mit Behinderung in leichter Sprache verständlich gemacht“, fasst Kathrin Müller vom Sozialdienst der WfbM ihre Eindrücke dieser ersten Schulungsveranstaltung zusammen, sie ist selbst eine Vertrauensperson: „Es hat allen Teilnehmerinnen sehr gut gefallen. Aber es war auch anstrengend, so viele Informationen aufzunehmen.“