Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Ohne Konkurrenz
Toni Kroos erstmals zum Fußballer des Jahres gewählt
FRANKFURT (dpa) - Der WM-Pokal wäre Toni Kroos zwar lieber gewesen, doch über die erstmalige Wahl zum Fußballer des Jahres konnte sich der Mittelfeldspieler von Real Madrid trotz der WM-Enttäuschung mit der DFB-Auswahl richtig freuen. „Es ist und bleibt eine schöne Auszeichnung. Fußballer des Jahres – das ist ein Preis, den man nicht so einfach bekommt – und vor allem auch nicht jeder“, ließ sich Kroos zu seinem Sieg in der traditionellen Umfrage des Fachmagazins „kicker“zitieren.
Das Ergebnis kam nicht überraschend, durfte Kroos doch als einziger deutscher Fußballer in der vergangenen Saison einen internationalen Erfolg feiern. Mit Real Madrid triumphierte er im Mai durch ein 3:1 im Finale gegen den FC Liverpool zum dritten Mal in Serie in der europäischen Königsklasse. Insgesamt stehen bei Kroos neben dem WM-Titel 2014 auch vier Champions-LeagueSiege und nationale Meistertitel sowie drei DFB-Pokalsiege in seiner erfolgreichen Vita.
Zum klaren Umfragesieg trugen auch die schwachen Auftritte der DFB-Auswahl bei der WM und der deutschen Vereinsmannschaften im Europapokal. Richtige Konkurrenz für Kroos gab es bei der Wahl daher nicht. Mit 185 Stimmen setzte sich Kroos deutlich vor Freiburgs Torjäger Nils Petersen (39) und Schalkes Abwehrchef Naldo (38) durch.
Trainer des Jahres wurde Jupp Heynckes. Der 73-Jährige selbst wurde nach seiner letzten Saison wie 2013 nach seiner ersten letzten Profisaison wieder zum Trainer des Jahres gekürt. Heynckes setzte sich in einem Kopf-an-Kopf-Rennen mit 91 Stimmen knapp vor dem erst 32 Jahre alten Schalke-Coach Domenico Tedesco (89) durch. Dritter wurde Niko Kovac (77), der nun Heynckes beim FC Bayern München beerbt hat.
„Es ist besonders schön, dass in Zeiten, in denen ein gewisser Jugendwahn herrscht, ein älterer Trainer diese Wahl gewonnen hat. Jupp Heynckes hat diese Auszeichnung voll und ganz verdient, weil es ungewöhnlich ist, dass ein Mann kommt, der eine ziemlich verfahrene Situation vorfindet, die vom ersten Tag an fundamental dreht und es bis zum Schluss durchzieht“, lobte BayernPräsident Uli Hoeneß den Meistercoach.
Fußballerin des Jahres wurde wie in der Vorsaison Nationalspielerin Dzsenifer Marozsan.