Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Kontinuierliche Steigerung
Trial: Florian Ruedi fährt bei EM-Premiere zum Abschluss in Belgien auf Platz sieben
BIBERACH (sz) - Trialfahrer Florian Ruedi vom AMC Biberach hat sich beim letzten Lauf zur Junioren-Europameisterschaft im belgischen Bilstain Platz sieben gesichert. In der Gesamtwertung erreichte der 17Jährige bei seiner ersten EM-Teilnahme den 20. Platz unter insgesamt 42 Teilnehmern, die zwischen 15 und 23 Jahre alt waren.
Auf der Super-Moto-Strecke im belgischen Bilstain war ein Rundkurs über zwei Kilometer aufgebaut. Zwei Runden à 15 Sektionen galt es zu absolvieren. Durch den leichten Nieselregen in der Nacht waren die Temperaturen für den Wettkampf sehr angenehm. Da die Sektionen teilweise in Waldhängen lagen, brachte der Regen keine Nachteile mit sich. „Wieder ein Platz in den Top 20 wäre nicht schlecht“, sagte Florian Ruedi und ging hoch motiviert in die erste Runde. Mit Steinen übersäte und dennoch trockene Bachläufe, steile Waldauffahrten und enge, knifflige Stellen erforderten viel Konzentration. Ruedi meisterte die ersten beiden Sektionen mit null Fehlerpunkten. Auch die weiteren Abschnitte fuhr er mit viel Gefühl, sodass er die erste Runde mit nur 19 Punkten beendete. Nach einer kurzen Pause begann die zweite Runde ebenso gut. Durch den frühen Start hatte Ruedi seine direkten Konkurrenten immer im Nacken. Den Österreicher Marco Mempör und den Franzosen Hugo Dufrese wollte er in der Tageswertung hinter sich lassen, was auch gelang. Runde zwei lief noch besser als die erste und so beendete er diesen Lauf auf dem siebten Platz. „Damit hätte ich vorher nicht gerechnet, aber es fühlt sich richtig gut an, in die Top Ten zu fahren. Mein Ziel, nicht Letzter zu werden bei dieser EM, habe ich erreicht“, sagte Ruedi und zeigte sich auch zufrieden über Platz 20 in der Gesamtwertung.
Beim ersten EM-Lauf an Ostern in Castelloli (Spanien) war es noch nicht so gut für Ruedi gelaufen wie in Bilstain. Bei schwierigen Bedingungen hatte der AMC-Fahrer dort noch einen Platz im hinteren Mittelfeld belegt. Den zweiten und dritten Lauf in Frankreich drei Monate später verpasste Ruedi wegen Schulprüfungen.
Anspruchsvolle Sektionen
Anfang August griff der AMC-Fahrer dann wieder ins Geschehen ein im italienischen Santo Stefano d’Aveto in den Bergen von Ligurien. Bei dieser Veranstaltung erstreckte sich der Rundkurs über zehn Kilometer und verlangte selbst von den Mindern (Wasserträger/Helfer) ein sehr gutes fahrerisches Können. Sie waren unter anderem auf schmalen Wanderwegen wie auch auf den Bergkämmen mit losem Geröll unterwegs. Die ersten Sektionen konnte Ruedi meistern, ehe er sich in Abschnitt vier die ersten fünf Fehlerpunkte einhandelte. In den nächsten Sektionen fuhr er wie gewohnt ruhig und konzentriert, bevor es dann über die Zwischenstrecke zu den hochalpinen Plätzen unterhalb des „Monte Groppo Rosso“ging. Dort waren vier anspruchsvolle Sektionen angesiedelt mit sehr steilen Abund Auffahrten. Die letzten beiden Sektionen in dem Rundkurs befanden sich direkt in der Ortsmitte von Santo Stefano d’Aveto, beide passierte Ruedi fehlerfrei. Die erste Runde beendete er mit insgesamt 27 Fehlerpunkten. Die zweite Runde lief dann etwas besser, da er jetzt die Schwierigkeiten und kniffligen Stellen der einzelnen Sektionen bereits kannte – 18 Fehlerpunkte schlugen zu Buche, womit es letztlich zu Rang 13 reichte. Ein Ergebnis, das der AMC-Fahrer zum EM-Abschluss in Belgien nochmals toppen konnte.