Schwäbische Zeitung (Laupheim)
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Tennis: Die Senioren-Weltmeisterschaft ist in vollem Gange und den Gästen gefällt es in Ulm und Neu-Ulm
NEU-ULM - Die Senioren-TennisWeltmeisterschaft in Ulm und NeuUlm ist in vollem Gange. In der ersten Woche der auf 14 Tage angesetzten Veranstaltung stehen die Teamwettbewerbe auf dem Programm. 119 Teams aus 46 Nationen haben gemeldet und Turnierdirektorin Sabine Schmitz aus Essen, gleichzeitig Senioren-Sprecherin beim Deutschen Tennis-Bund (DTB), ist sich sicher: „Bis auf die Frauen 60 haben alle deutschen Mannschaften Medaillenchancen.“
Am Samstag war die Eröffnungszeremonie mit einer bunten, aufregenden Schau. „Nur in Mexiko habe ich bisher eine ähnlich grandiose Eröffnungsveranstaltung erlebt“– Sabine Schmitz war gestern noch völlig überwältigt. Auf dem Centercourt des NTK Blau-Weiß Neu-Ulm liefen die Mannschaften begleitet von landestypischen Jingles ein, Cheerleader zeigten ihr Können, Böllerschüsse, Fahnen, Jubel und die deutsche Nationalhymne – es war bewegend. „Das waren Gänsehautmomente. Wir haben auch anstrengende drei Monate hinter uns“, sagt die Turnierdirektorin. Sie, Lokalmatador Florian Ebner, der fürs deutsche M60-Team nominiert wurde (Schmitz: „Um das zu schaffen, muss man in Deutschland zu den besten vier Spielern dieser Altersklasse gehören“) und der Ehinger Alexander Windisch (Augsburg), der zu den Meisterschaftsfavoriten in der M50 zählt, hatten die Hauptlast der Organisation auf sich genommen.
Es gab zuerst gewisse Bedenken hinsichtlich des Austragungsorts Ulm/Neu-Ulm, gibt Sabine Schmitz zu. Eigentlich hätten die Titelkämpfe wie im Vorjahr aufgrund eines Dreijahresvertrags wieder in Miami/Florida (USA) über die Bühne gehen sollen, aber die Spieler hatten sich über die schlechte Organisation und allgemein mauen Bedingungen dort beschwert. So wurde ein anderer Ort gesucht und mit Ulm/Neu-Ulm gefunden.
WM wird auf 41 Plätzen ausgetragen
„Und die WM-Teilnehmer fühlen sich hier richtig wohl, vor allem die Amerikaner, Australier und Neuseeländer lieben die Nähe zu den Alpen und den Seen“, hat die Turnierdirektorin schnell herausgefunden. Vor allem die Neu-Ulmer Anlage hat einen großen Vorteil: Direkt neben den Plätzen des NTK liegen die des TSV Pfuhl, die ebenfalls genutzt werden und auf der Anlage befindet sich der Golfplatz. „Der wird von einigen Spielern, wenn sie Zeit haben, genutzt“, so Schmitz. Schließlich ist auch der Weg nach Ulm nicht weit, wo auf den ebenfalls direkt nebeneinander befindlichen Courts des SSV 1846 und des TK gespielt wird. Insgesamt wird die WM auf 41 Plätzen ausgetragen.
„Etwa 15 bis 20 Prozent der Spieler, die am Mannschaftswettbewerb teilnehmen, treten dann auch im Einzel an“, weiß Sabine Schmitz. Nicht zu diesen gehört der frühere Weltklassespieler aus Russland, Andrei Chesnokov (M50). Er spielt nur im Team und hat zu Beginn überraschend sein erstes Match verloren. „Er hat sich vor zwei Wochen das Handgelenk gebrochen und hat Probleme“, erklärt Sabine Schmitz.
Zuletzt wurde vor 26 Jahren eine Senioren-WM in Deutschland ausgetragen, damals in Hannover. So sind die jetzigen Ausrichter schon etwas stolz, dass es endlich wieder einmal hierzulande eine Weltmeisterschaft gibt. Und wie die Turnierdirektorin verrät, wird sie 2020 eventuell erneut hier ausgetragen. Zumal die Zahl der Meldungen gestiegen ist, was vor allem daran liegt, dass mehr Europäer mitmachen als sonst, wenn die WM in Amerika, Neuseeland oder Australien veranstaltet wurde. „Bei den Männern 50“, berichtet Sabine Schmitz, „hat es hier sogar eine Qualifikation gegeben, das war noch nie da.“Und es gibt 128er-Felder.
Gespielt wird diese Woche immer in zwei Runden. Eine wird morgens um 8.30 Uhr gestartet, die zweite mittags. Die Deutschen spielen immer in der zweiten Runde, wobei die M50 beim TK Ulm und die M60 in NeuUlm antritt. Die Turnierdirektorin hofft natürlich, dass es während der WM nicht allzu viel regnet. „Im Notfall müssen wir auch in Hallen ausweichen“, sagt sie.
Weitere Informationen gibt es unter www.dtb-tennis.de und www.seniors2018.tennis