Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Hände weg von Hausmitteln
Weißere Zähne erfordern gründliche Beratung
Viele Menschen wünschen sich weißere Zähne – und greifen zu Bleichmitteln. Vom Zähneputzen mit Backpulver oder Zitronensaft als natürlichem Bleaching raten Experten in einem Gespräch mit der „Apotheken Umschau“jedoch ab. Die Substanzen greifen den Zahnschmelz ANZEIGE an und können anfälliger für Karies machen. „Nur Farbauflagerungen an Zahnprothesen lassen sich mit Backpulver gut entfernen“, erklärt Angelika Brandl-Naceta vom Deutschen Zahnärzte-Verband. Im Trend ist Zahnpflege mit Kokosöl. „Die antibakterielle Wirkung kann Beläge reduzieren und so die Zähne auf natürliche Weise aufhellen“, sagt Jürgen Kohler, Apotheker aus Tuttlingen.
Einen Aufhell-Effekt versprechen auch Bleaching-Produkte, zum Beispiel Sets mit Schienen, die man über Nacht trägt. Die Kassenärztliche Bundesvereinigung warnt allerdings vor Alleingängen mit solchen frei verkäuflichen Bleichmitteln. „Zahnaufheller für den Hausgebrauch können unerwünschte Nebenwirkungen gesundheitlicher und ästhetischer Art haben.“
Wer solche Mittel nutzen will, solle vor der Anwendung einen Experten zu Rate ziehen. „So kann die Verfärbungsursache der Zähne geklärt und geprüft werden, ob und für welche Bleichtherapie das Gebiss geeignet ist.“Auch Brandl-Naceta sieht Bleaching-Sets kritisch: „Über die Schienen zieht ein Gemisch mit Wasserstoffperoxid die Farbe aus den Zähnen. Dabei schluckt man automatisch gewisse Mengen dieser Substanz mit dem Speichel. Das kann den Magen reizen.“
Wer von Natur aus schon nah dran ist an weißen Zähnen, hat es leicht: „Sofern eine weiße Zahnsubstanz vorhanden ist, die von Verfärberungen nur verdeckt wird, kann man mit einer professionellen Zahnreinigung viel erreichen“, sagt die Zahnärztin. „Sobald die Beläge entfernt sind, leuchten die Zähne wieder.“(sz)