Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Laues Lüftchen
Zum Artikel „Merkel entschuldigt sich in Maaßen-Affäre“(25.9.):
Wir erleben in der Bundesrepublik derzeit ein seltsames Schmierentheater, das in seiner Intention wohl einmalig und letztlich dem langen Geschacher im Vorfeld der Regierungsbildung von CDU, CSU und SPD geschuldet ist. Die Parteien, die eigentlich gar nicht miteinander können und sich notgedrungen fast schon widerwillig zu einer Regierung zusammengerauft haben, stürzen sich von einem Streit in den nächsten. Sie fahren sich gegenseitig in die Parade, stellen sich Ultimaten und sprechen nicht nur hinter, sondern besonders gern auch vor den Kameras abfällig übereinander.
Die Abneigung zwischen Schwarzen, Tiefschwarzen, Roten und Tiefroten ist mittlerweile so groß, dass jeder Anlass sofort zu einer Koalitionskrise eskaliert. So auch der Fall Maaßen, der im Normalfall eigentlich gar keiner ist, aber von der SPD-Vorsitzenden Andrea Nahles ohne Not mit der vollkommen überzogenen Forderung nach Ablösung des eigentlich integren Verfassungschefs Hans-Georg Maaßen provoziert vom Zaun gebrochen wurde und damit fast zu einem Bruch der Koalition mit folgenschweren Auswirkungen geführt hätte.
Eines ist aber sicher, der Wirbel um den Verfassungsschutzchef HansGeorg Maaßen war ein vergleichsweise laues Lüftchen und einen wirklich echten Sturm wird die Regierung mit Sicherheit nicht überstehen. Dietmar Helmers, Westerheim
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
wir freuen uns über Ihre Briefe. Bitte haben Sie aber Verständnis dafür, dass wir für die Veröffentlichung eine Auswahl treffen und uns auch Kürzungen vorbehalten müssen. Leserzuschriften stellen keine redaktionellen Beiträge dar. Anonyme Zuschriften können wir nicht veröffentlichen.
Schwäbische Zeitung Karlstraße 16
88212 Ravensburg Fax-Nr. 0751 / 295599-1499 Leserbriefe@schwaebische-zeitung.de