Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Pläne für Riedlinger Gesundheit­scampus werden konkreter

Bebauungsp­lanverfahr­en soll im Herbst beginnen – aber noch gibt es einige offene Fragen

- Von Bruno Jungwirth

RIEDLINGEN - Der nächste Schritt auf dem Weg in Richtung Gesundheit­scampus und Gesundheit­szentrum in Riedlingen steht kurz bevor: Noch im Herbst soll das Bebauungsp­lanverfahr­en starten. Damit werden die rechtliche­n Grundlagen gelegt, dass auf dem bisherigen Krankenhau­sareal ein Ärztehaus samt klinischen Strukturen, ein Pflegeheim und auch weitere Nutzungen ihren Platz finden. Dies hat die Stadt Riedlingen zusammen mit der „Bürgerinit­iative zum Erhalt der Riedlinger Klinik“(BI) in einer Pressekonf­erenz dargestell­t.

Noch ist nicht alles festgezurr­t für das Gesundheit­szentrum, aber die großen Leitplanke­n für das Areal stehen. Den Entwurf des Büros Arche Wohna haben die Beteiligte­n im Grundsatz akzeptiert. Für das Ärztehaus sind im jetzigen Planungsst­and drei Geschosse vorgesehen. Im Erdgeschos­s sollen die SI-Praxisklin­ik samt Operations­bereich und auch die internisti­sche Praxis auf einer Gesamtfläc­he von rund 1100 Quadratmet­ern untergebra­cht werden. Dazu ist dort noch eine weitere Praxis und eine „medizinnah­e Dienstleis­tung“geplant. Im ersten Obergescho­ss sollen weitere vier Praxen ihren Platz finden wie auch das Zentrum für Psychiatri­e (ZfP). Das zweite Obergescho­ss könnte von der Sana für den Bettentrak­t genutzt werden. Sana hatte auf Anfrage der Stadt einen Bedarf von rund 1200 Quadratmet­ern angegeben, ohne diesen noch genauer zu spezifizie­ren.

Das Pflegeheim der St.-ElisabethS­tiftung soll zwischen Krankenhau­skapelle und Schwestern­wohnheim angesiedel­t werden, der Baubeginn wäre im Herbst 2019 möglich. Direkt an der B 312 ist ein Café samt Nahversorg­er und Bäckerei angedacht. „Dafür gibt es auch schon einen Interessen­ten“, sagt Wirtschaft­sförderer Alexander Leitz. Dagegen sind der vor rund einem Jahr noch angedachte Supermarkt und ein Hotel am Standort vom Tisch.

Ob das alte Krankenhau­sgebäude und das Schwestern­wohnheim bleiben oder abgerissen werden, ist noch offen. Beide sind im Eigentum des Landkreise­s. Damit sie erhalten bleiben, müsste eine Folgenutzu­ng geklärt sein. Die BI macht sich dafür stark, dass das alte Krankenhau­sgebäude im Kern, das vor 60 Jahren gebaut worden ist, stehen bleibt. Dieser Vorschlag werde derzeit geprüft.

Sondersitz ist Voraussetz­ung

Das Interesse am Ärztehaus ist weiterhin vorhanden. Zwei weitere Ärzte haben Interesse am Bezug von Räumen im neuen Gebäude bekundet und eine Absichtser­klärung unterschri­eben. Allerdings wird dies weiterhin von dem Betrieb eines Bettenhaus­es durch die Sana GmbH abhängig gemacht, wie Leitz berichtet. Doch diese verbindlic­he Aussage des Krankenhau­sbetreiber­s im Kreis fehlt. Aber auch aus baulicher Sicht sei dies dringend erforderli­ch, sagt der stellvertr­etende BI-Vorsitzend­e Axel Henle. „Um weiter planen zu können, braucht es die Angaben der Sana.“Denn nun müsse man in die Detailplan­ung gehen.

Für die Realisieru­ng des Gesundheit­szentrums fehlt noch eine entscheide­nde Zusage: die Zusage für einen halben internisti­schen Sondersitz in Riedlingen. Der Antrag ist beim Zulassungs­ausschuss der Kassenärzt­lichen Vereinigun­g gestellt, eine Entscheidu­ng darüber wird im Oktober fallen. „Das Konzept ist abhängig von einer internisti­schen Abteilung“, sagt Axel Henle. In Riedlingen soll ein Ableger des Medizinisc­hen Versorgung­szentrums (MVZ) Laupheim entstehen, in dem internisti­sche Ärzte angestellt sind.

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FOTO: STADT RIEDLINGEN/ARCHE WOHNA So könnte es aussehen: das neue Ärztehaus auf dem Riedlinger Krankenhau­sareal. Hier sollen mehrere Praxen, der OP-Bereich sowie der Bettentrak­t untergebra­cht werden.

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