Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Sparkassenmedaille für Joachim Trapp
Der Direktor der Kreissparkasse Biberach ist bei einem Festabend offiziell verabschiedet worden
BIBERACH - Sparkassendirektor Joachim Trapp ist bei seiner Verabschiedung mit der Medaille des Sparkassenverbands Baden-Württemberg ausgezeichnet worden. Aus drei Jahren wurden 33 Jahre. Sein Nachfolger Michael Schieble ist bereits in Biberach „angekommen“und fühlt sich sehr wohl.
Es war ein humorvoller Festabend mit launigen Redebeiträgen. Die ruhige, besonnene und ausgeglichene Art von Joachim Trapp, kombiniert mit Disziplin, Loyalität und Kompetenz, zog sich wie ein roter Faden durch alle Redebeiträge.
Wolfgang Dahler zeigte in Vertretung des erkrankten Landrats Heiko Schmid chronologisch den Werdegang von Trapp in der Kreissparkasse Biberach auf. So war der Volljurist 14 Jahre lang als Vorstandsmitglied für den Geschäftbereich III zuständig. Er hatte die Bereiche Kreditsekretariat, Marktservice Zentrum, Marktfolge Kredit, medialer Vertrieb, Organisation, Recht und Kredit, Sanierung und Risikocontrolling mit insgesamt 270 Mitarbeitern unter sich.
Mit Joachim Trapp werde ein hochgeschätzter Sparkassenmann, ausgestattet mit allen Qualitäten, die man in einer Sparkasse für Stabilität und Kontinuität braucht, verabschiedet, bekannte Joachim Herrmann vom Sparkassenverband BadenWürttemberg (SVBW). Wenn man höre, für was Trapp alles zuständig war, „da fragt man sich, was wohl alle anderen gemacht haben“, sagte Herrmann schmunzelnd. In Anerkennung seiner Verdienste überreichte Joachim Herrmann Joachim Trapp die Sparkassenmedaille des SVBW. Seinem Nachfolger Michael Schieble wünschte er einen guten Start und dem Vorstandsteam, dass es die Kreissparkasse Biberach weiterhin auf der Erfolgsspur halte.
„Ende Mai 2018 bin ich ausgeschieden“, erinnerte sich Joachim Trapp und fünf Tage später sollte er verabschiedet werden. „Gesundheitsbedingt hat sich das um fünf Monate verschoben.“Aus zunächst drei bei seiner Bewerbung anvisierten Jahren seien 33 Jahre geworden. Aber: „Ich habe es zu keinem Zeitpunkt bereut.“An den früheren Vorstandsvorsitzenden Günther Wall gewandt sagte Trapp: „Wir hatten manchmal unterschiedliche Meinungen, aber ein gemeinsames Ziel.“
„Wir beide haben die Kreissparkasse Biberach in vielen Höhen und wenigen Tiefen mitgestaltet“, sagte Erwin Romer. Als Personalratsvorsitzender schaue er auch darauf, wie die Zusammenarbeit ist. „Wie du mit deinen Mitarbeitern umgegangen bist – fair, menschlich, nah – und hattest immer ein offenes Ohr.“ Joachim Herrmann vom Sparkassenverband Baden-Württemberg über die vielen Aufgaben von Joachim Trapp.
Vom Juristen zum „Sparkässler“
„Natürlicher Verstand kann fast jeden Grad von Bildung ersetzen, aber keine Bildung den natürlichen Verstand“, zitierte Romer den Philosophen Arthur Schopenhauer. „Bei dir ist beides zusammengekommen.“Es zeige, „dass aus einem Juristen auch ein guter Sparkässler werden kann.“Und: „Aus dir ist ein guter Sparkässler geworden.“
Trapps Nachfolger, Michael Schieble, kam an diesem Abend zu Wort: „Häufig werde ich gefragt, wie es mir in Biberach geht“, nachdem er sein ganzes Berufsleben in Großstädten wie Köln, München und Berlin verbracht hatte. „Kurze Antwort: Großartig.“Er schätze die Bodenständigkeit und Bescheidenheit der Biberacher. Und: „In Biberach halten die Autos sogar am Zebrastreifen“, in Berlin sei das Selbstmord gefährdend. Es gebe aber auch Dinge, an die er sich noch gewöhnen müsse. „Die grüne Welle im Straßenverkehr ist jedenfalls nicht in Biberach erfunden worden“, so Michael Schieble und erntete den Beifall und Lachen der rund 100 Gäste.
Mit seiner offenen und herausfordernden Art habe Joachim Trapp ihm den Einstieg vor elf Monaten einfach gemacht, lobte Vorstandsvorsitzender Martin Bücher den Ruheständler. Er zeichnete sich als Sparkassenjurist aus, der neben dem Risiko auch immer den Vertrieb im Blick gehabt habe.
„Da fragt man sich, was wohl alle anderen gemacht haben.“