Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Wains Sparstrumpf ist durch das Jahr 2017 gewachsen
Kämmerer verkündet Rekordeinnahme an Gewerbesteuer – Verwaltungshaushalt besser als erwartet – Warnung vor Fixkosten
WAIN - Die Gemeinde Wain hat finanziell ein hervorragendes Jahr hinter sich – mit einer Rekordmarke – und verfügt aktuell über ungewöhnlich viel Geld „auf der hohen Kante“. So formulierte es jedenfalls Kämmerer Horst Dürr am Donnerstag, als er dem Gemeinderat die Jahresrechnung für das vergangene Jahr vorlegte.
Bei der Abrechnung ergab sich, dass der Verwaltungshaushalt einen Überschuss von rund 1,45 Millionen verzeichnet hat – was um rund 629 000 Euro über dem Planungsansatz liegt. Ursache sei vor allem eine höhere Einnahme bei der Gewerbesteuer: Die 1,29 Millionen Euro liegen um mehr als 400 000 Euro über der Planung. Womöglich ein Rekord: „Ich weiß gar nicht, ob wir jemals so viel Gewerbesteuer hatten“, meinte der Kämmerer. Damit sei die Gemeinde aber nicht alleine: Bundesweit erzielen Kommunen in dieser wirtschaftlich starken Zeit Rekordeinnahmen bei der Gewerbesteuer.
Auch weil Ausgaben für Infrastrukturmaßnahmen, anders als geplant, nicht in den Haushalt 2018 übertragen wurden, habe sich das Gesamtergebnis um weitere 250 000 Euro verbessert. So habe auf eine Darlehensaufnahme und einen Rückgriff auf die Rücklage verzichtet werden können. Stattdessen wachse die Rücklage sogar um knapp 65 000 Euro. Der Schuldenstand der Gemeinde verringerte sich in dem Zuge über das Jahr von 599 000 auf knapp 410 000 Euro. „Wir haben beides geschafft“, fasste Kämmerer Dürr zusammen: „Wir haben Geld für Investitionen ausgegeben und konnten etwas dem Sparstrumpf zuführen.“
Kein Wunder, dass die Gemeinderäte dem Ergebnis einstimmig die Zustimmung erteilten. Lediglich Julia Freifrau von Hermann appellierte zugleich, bei allen Investitionen, die man nun tätigen könne, nicht die Fixkosten aus den Augen zu verlieren, denn die bleiben, auch wenn die Einnahmen nicht mehr so üppig sind. „Wir sollten die Fixkosten nicht steigen lassen. Nicht, dass wir mal böse aufwachen.“