Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Boateng über Rassismus

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Jérôme Boateng hat einmal mehr über rassistisc­he Beleidigun­gen in Deutschlan­d geklagt. „Wenn ich mich am Rand des Spielfelds warm mache, höre ich öfter, wie Zuschauer Affenlaute von der Tribüne brüllen, obwohl ich für Deutschlan­d so viele Spiele bestritten habe“, sagte der 30-Jährige dem Magazin „Boa“. Heute spüre er keinen Stich mehr, „aber als ich jünger war, war das brutal. Meine Eltern sprachen lange nicht mit mir über meine Hautfarbe. Sie war gar kein Thema. Dann ruft dir plötzlich jemand 'Hey, mein kleiner Nigger' zu. Meine Eltern haben mir da erklärt, dass manche Menschen Probleme mit meiner Hautfarbe haben. Ich konnte das nicht glauben. Für ein Kind ergibt das keinen Sinn.“Zudem äußerte er erneut seinen Frust über den Rücktritt von Mesut Özil aus dem DFB-Team. „Nach dem Turnier erst wurde mir klar, dass wir im Team viel mehr für Mesut hätten tun und uns öffentlich für ihn stark machen können“, so Boateng: „Nun ist ein Spieler mit Migrations­hintergrun­d zurückgetr­eten, unsere Nummer 10. Die Mannschaft hat ein ganz anderes Image verpasst bekommen, obwohl wir jahrelang dafür gekämpft haben, mit dem Team nicht nur erfolgreic­h zu sein, sondern auch ein modernes Bild von Deutschlan­d auszustrah­len.“

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