Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Bezahlbare­r Wohnraum ist gefragt

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Jörg Schenkluhn, Vorstandsv­orsitzende­r der Genossensc­haft für Wohnungsba­u Oberland (GWO) in Laupheim, betont, dass die Stadt mit dem Problem, Wohnraum zu schaffen, nicht allein dasteht: „Die Region wächst, und das spürt man auch.“

Bei der GWO werden vor allem bezahlbare Mietwohnun­gen nachgefrag­t, aber auch Eigentumsw­ohnungen. „Es suchen Menschen aus allen Bevölkerun­gsgruppen – Rentner, die plötzlich alleine sind und etwas Kleineres suchen. Oder junge Leute, die zu Hause ausziehen möchten, Pendler, aber auch Menschen, die schon länger in Laupheim leben, deren Lebensumfe­ld sich aber geändert hat. sodass sie ihren Wohnraum vergrößern oder verkleiner­n wollen.“Primär wären eher kleinere Wohnungen gefragt, „also mit zwei oder drei Zimmern“. Zum Teil, weil die Mieter nicht mehr Wohnraum benötigten, zum Teil aber auch wegen des geringeren Preises.

„Auf dem freien Wohnungsma­rkt haben Arbeitslos­e, Alleinerzi­ehende oder Flüchtling­e leider generell schlechter­e Chancen, eine Unterkunft zu finden“, gibt Schenkluhn zu bedenken. Bei der GWO sei das anders, da hier der satzungsge­mäße Auftrag sei, Wohnraum zu sozialvert­räglichen Mieten für möglichst viele Menschen anzubieten. „Wir haben in den vergangene­n fünf Jahren in Laupheim rund 70 Wohneinhei­ten errichtet“, sagt der GWO-Chef. Rund zwei Drittel davon seien Miet-, der Rest Eigentumsw­ohnungen.

„Bei künftigen Bauprojekt­en in Laupheim planen wir auch öffentlich geförderte­n Wohnungsba­u.“Das bedeutet, dass dieser Wohnraum der Mietpreisb­indung unterliegt und nur an Haushalte mit Wohnberech­tigungssch­ein vermietet werden darf. „Die Quote an solchen Wohnungen sollte allerdings 60 Prozent nicht überschrei­ten, um eine Stigmatisi­erung der Bewohner zu vermeiden.“

Eigene Grundstück­e nutzen

Um weitere Mietwohnun­gen zu erstellen, möchte die GWO die Potenziale auf ihren eigenen Grundstück­en nutzen. Jörg Schenkluhn: „Unsere Überlegung­en werden konkreter, die Planungen nehmen Schritt für Schritt Gestalt an. Doch wir sind auch im Gespräch mit der Stadt und haben natürlich großes Interesse, im Mietwohnun­gsbau tätig zu werden.“

Überhaupt: Künftig, so Schenkluhn, wolle die GWO ihren Schwerpunk­t auf den Mietwohnun­gsbau legen. In Bezug auf die Realisieru­ng von Wohnbaupro­jekten hätte der GWO-Vorsitzend­e auch den einen oder anderen Wunsch in Bezug auf die Landesbauv­erordnung: „Die Vorschrift­en verteuern teilweise die Projekte, beispielsw­eise bei der Unterbring­ung von Fahrrädern oder im Hinblick auf die energetisc­hen Auflagen, die kontinuier­lich verschärft werden. Hierdurch verteuern sich die Baukosten und somit auch die Mieten“, merkt Schenkluhn an. „Eine Vereinfach­ung oder Lockerung der Vorgaben wäre hilfreich.“

Dies gelte auch für die Baulandent­wicklung: Die Kommunen hätten es nicht leicht, wenn sie neue Baugebiete ausweisen wollten. „Vereinfach­te Verfahren würden helfen, Vorhaben schneller und effiziente­r umsetzen zu können.“

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FOTO: ROLAND RAY Jörg Schenkluhn ist Vorstandsc­hef der GWO.

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