Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Mietingens Mitte innovativ geplant
Architekturbüro Muffler gewinnt Wettbewerb um die Gestaltung von Mietingens Mitte
Beim Gestaltungswettbewerb sind die Würfel gefallen.
MIETINGEN – Das Rennen um die Gestaltung von Mietingens Dorfzentrum mit Rathaus-Neubau ist entschieden. Am Samstag wurde das Ergebnis des Planungswettbewerbs der Öffentlichkeit vorgestellt.
Als Sieger ging das Architekturbüro Muffler in Tuttlingen hervor. Es bekommt mit hoher Wahrscheinlichkeit auch den Zuschlag für die weitere Planung des künftigen Rathauses. Diese Entscheidung soll bereits im Dezember fallen. Den zweiten Preis erhielt das Architekturbüro WerkGemeinschaft Guttenberger aus Stuttgart. Drittplatzierter wurde Tress und Partner aus Baltringen.
Vorausgegangen war der Entscheidung eine intensive, ganztägige Beratung und Bewertung der neun eingegangenen Wettbewerbsbeiträge durch das Preisgericht unter Vorsitz von Professor Ulrich Kilian von der Hochschule Biberach. Der Architekt erläuterte vor einem interessierten Publikum die Platzierung der Ränge eins bis drei des Architektenwettbewerbs.
Ausführlich ging er auf den Entwurf des Siegers ein. Hervorgehoben wurde der sechseckige, „prismische“Baukörper. Die Dominanz des Gotteshauses werde durch die Gedrungenheit des Neubaus respektiert. Dass dieser zwei Stockwerke habe, komme in der Höhe des Gebäudes nicht zur Geltung. „Mietingen wurde hineingenommen in die Gestaltung des Gebäudes“, hob der Vorsitzende des Preisgerichts hervor. Durch Dachschrägen, den geschlämmten Ziegelwänden, den „wahrnehmbaren Längen der Fassaden und den lesbaren Höhen der Traufen“seien Elemente aus dem Vorgefundenen zu einem „stimmigen Gesamtvorschlag“entwickelt worden. Und doch bekomme das Rathaus als wichtiges Gebäude im Dorf einen „klar lesbaren eigenständigen Duktus“. Es sei dem Architekten in seinem Entwurf eine „einladende Fassade“gelungen.
„Innovative Gestaltung“
Auch seine Gestaltung im Inneren sei dem Preisträger gelungen. Eine ansprechende Lobby empfange den Besucher, gekonnt werde die Raumhöhe des Sitzungssaales integriert. „Dezent lesbar“seien die Verwaltungsebenen abgesetzt, Verkehrsflächen und Wartebereiche „stimmungsvoll“um einen „attraktiven Innenhof arrangiert“. Kilian lobte die Möglichkeit der flexiblen Gestaltung der Innenräume, sie eröffneten spannende Blicke in die Umgebung und „lassen gute Arbeitsbedingungen erwarten“.
Auch Bürgermeister Robert Hochdorfer findet an der „innovativen Raumgestaltung“Gefallen. Er schränkte für die weitere Planung ein: „Über manches muss noch geredet werden.“Dazu zähle der Bau einer Tiefgarage mit 15 Plätzen. Die Realisierung der neuen Mietinger Dorfmitte soll in zwei Bauabschnitten erfolgen. Zum ersten Bauabschnitt gehöre der Neubau des Rathauses und die Gestaltung des Dorfplatzes. Der Rest sei vorerst nur angedeutet.
Architekt Michael Muffler erklärte, worauf es ihm bei der Planung ankam: „Das Haus soll eine Seele haben.“Es sollte Freundlichkeit ausstrahlen, Bürger wie Beschäftigte sollten gerne das Haus betreten. Erfreut zeigte er sich, dass das Preisgericht seine Intentionen genau erkannt habe.
Die eingereichten neun Entwürfe waren für das Preisgericht anonym. In zwei Wertungsgängen wurden sie diskutiert und kritisch beurteilt. Nach dem ersten Rundgang schieden drei Entwürfe aus, beim weiteren Rundgang vier weitere. Zwei wurden dann wieder zurückgeholt in die Wertung. Die anschließende Platzierung in die Ränge eins bis drei erfolgte einstimmig.
Mit dem Gesamtergebnis des Wettbewerbs sind auch Gabriele Siegele und Anna Hartmann von der LBBW Kommunalentwicklung zufrieden. „Das haben wir gut gemacht“, sagen sie mit einem herzhaften Lachen. Die Erwartungen seien „absolut erfüllt“worden. „Die Mietinger können stolz sein auf ihr neues Rathaus.“