Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Mehr Mut in der Politik
Zum Artikel „Kretschmann will wieder ,staatstragender formulieren‘“(14.11.): Unabhängig vom Thema ist es selbst für unseren Ministerpräsidenten scheinbar nicht möglich, seiner Meinung freien Lauf zu lassen. Das zumindest muss seinem Vorsatz „wieder staatstragend zu formulieren“entnommen werden. Dabei fordert unser Bundespräsident doch „mehr Mut“von der Bevölkerung.
Und den hätte Herr Kretschmann, wenn er zu seiner Aussage gestanden wäre, zeigen können. Denn es war seine Meinung. Aber heute ist einfach nicht mehr die Zeit eines Strauß oder Wehner, die sich selbst von Ordnungsrufen nicht einschüchtern ließen.
Aber worum handelt es sich bei den angekündigten „staatstragenden Formulierungen“? Im harmlosen Fall einfach nur um „optimierte Aussagen“, die den Zuhörer in die Irre führen können. Im schlimmsten Fall aber um Halbwahrheit durch Weglassen von Fakten. Sei dies beim Thema Migration, Dieselskandal oder sonstigen kontrovers diskutierten Problemen.
Und der Wähler? Er soll wählen und kennt die Meinung seiner Kandidaten nicht. In der Folge flüchtet er sich in Politikverdrossenheit oder wählt im schlimmsten Fall Politiker mit unvernünftigen, aber klaren Ansagen. Politiker wären gut beraten, „mehr Mut zur eigenen Meinung“zu zeigen.
Gerhard Schmieder, Sigmaringen
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