Schwäbische Zeitung (Laupheim)
AKK + SLS + KGE + AWM = GAU
Zugegeben, wir Journalisten waren bislang verwöhnt: Adenauer, Erhard, Kiesinger, Brandt, Schmidt, Kohl, Schröder und Merkel. Die Nachnamen der deutschen Bundeskanzler waren kurz, kompakt – und ideal für Überschriften. Viele davon luden sogar zu mehr oder weniger lustigen Wortwitzen ein, die in der Redaktion gerne gemacht werden, aber natürlich verboten sind. Niemand will gerne verkohlt werden. Aufgemerkelt wird ebenfalls nicht. Schmidteinander ist passé. Auch Brandt-Reden gibt es nicht mehr. Doch nun droht Ungemach.
Am Freitag entscheiden die CDUDelegierten nicht nur über den künftigen Vorsitzenden, sondern auch über die Qualität künftiger Überschriften. Schließlich ist der Gewinner potenziell kanzlerfähig. Deshalb sind wir hier an dieser Stelle – frei von politischen Inhalten oder Programmen – einmal so richtig parteiisch: Annegret Kramp-Karrenbauer darf es nicht werden! Kramp-Karrenbauer – da ist die halbe Zeile weg!
Die Abkürzung AKK als Alternative? Klingt nach Betriebskrankenkasse. Nicht auszudenken, wenn da noch ein K für Kanzlerin hinzukäme.
Und das wäre ja nur der Anfang! Am Ende wird sie Jamaika-Kanzlerin, reaktiviert Sabine LeutheusserSchnarrenberger (SLS), gibt Katrin Göring-Eckardt (KGE) ein Ressort und macht Annette Widmann-Mauz (AWM) zur Innenministerin. Der Überschriften-GAU!
Merz muss es machen! Kurz wie Kohl. Dann holt er den anderen Vierbuchstaben-Typen Koch zurück. Und seinen Außenminister Özdemir nennen wir ganz frech nur Özi. Drei Buchstaben – ein Traum. (jos)
untermstrich@schwaebische.de