Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Auch Chanel kündigt Pelzverzicht an
NEW YORK (dpa) - Auch der französische Modekonzern Chanel will jetzt auf Pelz verzichten sowie auf Leder von exotischen Tieren. Man werde nur noch Haut von Tieren benutzen, die aus der Lebensmittelindustrie als Abfallprodukte kämen, sagte der Präsident der Chanel-Modesparte, Bruno Pavlovsky, dem „Handelsblatt“in New York in einem am Mittwoch veröffentlichten Bericht. Pelz solle es ab Mai überhaupt nicht mehr in den Kollektionen geben. Der Pelzverzicht hat aber in den letzten Jahren bei vielen Modemarken Konjunktur. Label wie Hugo Boss, Tommy Hilfiger, Calvin Klein, Tom Ford, Stella McCartney, Vivienne Westwood, Comme des Garçons und Versace entschlossen sich schon vor Jahren zu dem Schritt. Stardesigner Giorgio Armani sagte 2016, durch den in den letzten Jahren erzielten technologischen Fortschritt gebe es heute geeignete Alternativen, die den Einsatz grausamer Praktiken an Tieren unnötig machten. Seit vergangenem Sommer verzichtet auch Gucci auf Pelz.
Für seine Pelzvorliebe bekannt ist eigentlich Chanel-Designer Karl Lagerfeld, der auch für Fendi arbeitet. So sagte er einmal, dass er die Pelzdiskussion „kindisch“finde und dass schließlich „diese Bestien auch Menschen töten würden, wenn sie könnten“.
Mehr denn je spottet der Französische Verband der Pelzhandelsunternehmen (Fédération française des métiers de la fourrure) gegen die „Heuchelei“der Modebranche, die bloß dem Veganer- und TierschutzTrend folge. Unter dem Deckmantel der „Ethik“treffen die Firmen reine „Marketingentscheidungen“, sagte Sprecher Pierre-Philippe Frieh laut der Zeitung „Le Monde“.