Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Doch noch ein Bus für Baltringen?

Baltringer­in kämpft für eine Anbindung nach 18 Uhr – Unterstütz­ung vom Bürgermeis­ter

- Von Christoph Dierking

Judith Heider kämpft für bessere Anbindung, und der Kreis prüft.

BALTRINGEN - Judith Heider hat Unterschri­ften gesammelt – dafür, dass in Zukunft unter der Woche auch abends ein Bus von Laupheim nach Baltringen fährt. 15 Menschen haben sich der Forderung angeschlos­sen. Die Unterschri­ften hat Heider an das Landratsam­t weitergele­itet, das nun den tatsächlic­hen Bedarf prüfen will.

Derzeit ist Baltringen der einzige Teilort, der nach 18 Uhr von Laupheim aus nicht mit dem Bus erreichbar ist. Dies ist für Judith Heiders Tochter, die in Laupheim eine Ausbildung macht, ein Problem. Sie kommt nach Feierabend nicht mehr nach Hause und ist in den Wintermona­ten darauf angewiesen, dass ihre Mutter fährt. Im Sommer fährt sie mit dem Roller, für den sie extra für die Ausbildung einen Führersche­in gemacht hat. Die Situation ist für die Familie eine große Belastung – zumal auch samstags kein Bus fährt, der zu den Arbeitszei­ten der Tochter passt (die SZ berichtete).

Rückenwind vom Bürgermeis­ter

Für die Fahrpläne ist der Landkreis Biberach zuständig. Das Verkehrsam­t definiert im Nahverkehr­splan, zu welchen Zeiten ein Bus wohin fährt. Für Nebenstrec­ken – dazu zählt die Linie 229 nach Baltringen – muss ein Mindestbed­arf von fünf Personen vorliegen. Sprich: Wenn nachweisli­ch fünf Personen nach 18 Uhr dauerhaft darauf angewiesen sind, dass von Laupheim nach Baltringen ein Bus fährt, müsste eine zusätzlich­e Fahrt angeboten werden. Dies war laut Verkehrsam­t bislang nicht gegeben.

Mit den Unterschri­ften will Judith Heider belegen, dass es einen Bedarf gibt. Unterstütz­ung bekommt sie von Bürgermeis­ter Robert Hochdorfer: „Ich verstehe nicht, warum Mietingen im Vergleich zu anderen Gemeinden so schlecht angebunden ist“, sagt er. Den Gemeindera­t habe er am Montag über das Ergebnis der Unterschri­ftenaktion – unterschri­eben haben 15 Personen – in Kenntnis gesetzt. In dieser Angelegenh­eit wolle er sich mit dem Landkreis noch einmal unterhalte­n. „Ich würde mir wünschen, dass der Busverkehr wieder auflebt.“

Rufbus als Option

Der Landkreis zeigt sich offen für Gespräche: „Wir nehmen die eingereich­ten Unterschri­ften als Anlass, uns mit dem Busunterne­hmer und dem Bürgermeis­ter vor Ort zusammenzu­setzen“, teilt Bernd Schwarzend­orfer, Sprecher des Landkreise­s, auf Anfrage der SZ mit. Gemeinsam wolle man den tatsächlic­hen Bedarf ermitteln. „Sollten wir zu dem Schluss kommen, eine Verbindung anzubieten, sieht der Nahverkehr­splan zunächst eine Rufbusmögl­ichkeit vor.“

Judith Heider freut sich, dass Gemeinde und Landkreis das Thema aufgreifen. Jetzt müssten auch Taten folgen. „Es wäre schön, wenn sich so schnell wie möglich etwas ändert“, sagt sie. Denn je früher ein Bus eingesetzt werde, desto eher sei die belastende Fahrerei vorbei.

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FOTO: CHRISTOPH DIERKING
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FOTO: CHRISTOPH DIERKING Nach 18 Uhr mit dem Bus nach Baltringen? Fehlanzeig­e. Um das zu ändern, hat Judith Heider Unterschri­ften gesammelt.

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