Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Erzbergers Lehren für den Frieden
LAUPHEIM (sz) - Vor 100 Jahren ist der Erste Weltkrieg zu Ende gegangen. Es war der Reichstagsabgeordnete des oberschwäbischen Wahlkreises, Matthias Erzberger, der den Waffenstillstand unterzeichnete. Er vollzog damit eine Handlung von weltpolitischer Bedeutung. Von nationalistischer Seite wurde er dafür stark angefeindet und drei Jahre später heimtückisch ermordet. Begraben ist er auf dem katholischen Friedhof in Biberach. Zuvor konnte er noch ausführliche Überlegungen zu einem dauerhaften Frieden unter den Nationen entwickeln. Alfons Siegel von der Biberacher Erzberger-Initiative will bei einem Vortrag in Laupheim am Mittwoch, 12. Dezember, anhand seines jüngst veröffentlichten Buches Erzbergers Beitrag zum Ende des Ersten Weltkriegs und seine Lehren für den Frieden darlegen. Er beschreibt und bewertet vor allem die Grundaussagen von Erzbergers Völkerbundschrift. Zudem stellt er Schlussfolgerungen daraus zur Diskussion, die sich für eine heutige Friedenspolitik ergeben könnten, insbesondere hinsichtlich einer Reform der Uno als Nachfolgeorganisation des damaligen Völkerbunds. Der öffentliche Vortrag mit Bildern findet im Katholischen Gemeindehaus in Laupheim, Mittelstraße 32, statt. Beginn ist um 19.30 Uhr. Der Eintritt ist frei. Unser Bild zeigt Matthias Erzberger bei einer Veranstaltung im Jahr 1920 in Leutkirch.