Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Stadtrat sammelt Brillen für Arme
ULM (köd) - Vor Beginn der 24. Ulmer Vesperkirche am 24. Januar bittet der Initiator der Aktion „Eine Brille für Menschen in Not“, der Ulmer Stadtrat und Augenarzt HansWalter Roth, Brillen, die nicht mehr gebraucht werden, dieser Aktion der Ulmer Armenklinik zur Verfügung zu stellen. Sie werden für Mittellose, Obdachlose und andere Menschen in Not benötigt. Allein im letzten Jahr wurden über 10 000 Sehhilfen gesammelt und verteilt.
Leider bestehe, wie Roth betont, „inzwischen nicht nur in den Ländern der Dritten Welt, sondern auch in Deutschland ein immer höherer Bedarf an gebrauchten Brillen“. Vor allem sozial Schwache und Behinderte erhielten auf Grund einer mangelhaften Gesundheitspolitik keine Brille mehr. Roth: „Die Krankenkassen kassieren zwar gerne die Beiträgen ihrer Versicherten, doch wer als Sehbehinderter eine Brille braucht, geht in der Regel leer aus. Nicht jedermann kann sie sich aber heute noch leisten.“Gerade solchen Menschen könne mit den Brillenspenden weitergeholfen werden.
Zunehmend werden auch Flüchtlinge oder Asylbewerber mit solchen Sehhilfen kostenlos versorgt, da der Sozialetat kaum Spielraum habe. „Hier sind vor allem Kinderbrillen dringend notwendig.“