Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Ein Komponist auf Liebestour
„Breakin’ Mozart – Klassik meets Breakdance“begeistert das Publikum im Laupheimer Kulturhaus
Der moderne und sportliche Blick auf Mozart begeisterte.
LAUPHEIM - Breakdance und Mozart, eine nicht ganz alltägliche Kombination, erlebten die Besucher der Show „Breakin’ Mozart – Klassik meets Breakdance“am Freitagabend im Laupheimer Kulturhaus. Der gebürtige Biberacher und KlassikEcho-Preisträger Christoph Hagel sowie die zweifachen BreakdanceWeltmeister „DDC“begeisterten das Publikum mit klassischer Musik, Breakdance und viel Humor auf hohem Niveau.
„Sie werden heute Abend Mozart erleben, wie sie ihn kennen – aber vor allem auch, wie sie ihn nicht kennen“, versprachen die Akteure zu Beginn der Aufführung im Kulturhaus. Tatsächlich sollte die Welt von Wolfgang Amadeus Mozart an dem Abend auf dem Kopf stehen. Überirdische Kräfte katapultieren Mozart vom 18. ins 21. Jahrhundert.
Mozart trifft auf eine Gruppe junger Frauen und Männer, die merkwürdige Kleidung tragen und komische Tanzschritte vollziehen. Doch schnell stellt er fest, auch in der Zukunft geht es um das selbe Thema wie in seinen Opern: die Frauen. Er schlüpft in die Rolle des Amor. Das Erlebte schreibt er in seiner letzten Komposition nieder, dem Finale der Jupiter-Sinfonie.
Feuerwerk an Musik und Action
Auf dem Weg dorthin erleben die Zuschauer ein buntes Spektakel grandioser Breakdance Aufführungen in Verbindung mit live von Darlene Ann Dobisch vorgetragenen Arien und von Christoph Hagel am Klavier interpretierten Werken des Wunderkindes Mozart. Orchesterversionen, moderne Hip-Hop-Bearbeitungen und Technobeats vom Band ergänzen die Aufführung und setzen immer wieder Kontrastpunkte.
Die eigentliche Handlung tritt dabei in den Hintergrund. Vielmehr begeistert ein Feuerwerk aus Musik und Action die Zuschauer. Christoph Hagel agiert dabei fast verborgen im Bühnenhintergrund. Die temporeichen Choreografien der „DDC“-Breakdancegruppe reißen das Publikum mit. Darlene Ann Dobisch glänzt in ihrer Rolle als die „Königin der Nacht“.
Alle Akteure sprühen vor Lebensfreude und Spaß auf der Bühne. Nicht nur das artistische Können, sondern auch die Mimik und Gestik der einzelnen Rollen überzeugen. Noch überwältigt von einer der zahlreichen akrobatischen und tänzerischen Meisterleistungen muss der Zuschauer im nächsten Moment über die dargebotene Komik lachen. Gleichzeitig erfüllen Christoph Hagel und Darlene Ann Dobisch die Ansprüche der Liebhaber klassischer Musik auf hohem Niveau.
Alles in Allem war der Abend ein buntes Spektakel, das auf moderne ungewohnte Art und Weise das Schaffen Mozarts interpretiert. Genie und Wahnsinn liegen oft dicht beieinander, und wer weiß, vielleicht hätte Mozart, wenn er heute geboren wäre, tatsächlich an einem Leben in Sneakers und mit Breakdance Gefallen gefunden.