Schwäbische Zeitung (Laupheim)

„Unpassende­r Vorschlag für den Judenberg“

-

Zum Bericht „Neu und städtebaul­ich anspruchsv­oll – Am Judenberg in Laupheim soll ein neues Wohnhaus gebaut werden“(SZ vom 7. Dezember):

Kaum monierte Herr Dr. Manfred Berwind den Vorschlag zur Neugestalt­ung des Areals am Marktplatz 14/16 – meiner Ansicht nach vollkommen zu Recht! –, wird uns ein ebenso unpassende­r Vorschlag für den Judenberg vorgestell­t.

Gibt es in Laupheim nicht bereits genug Bausünden? Auch schon einige Meter entfernt, selbst wenn es sich lediglich um die Einfügung von nicht stilgerech­ten neuen Fenstern in historisch­e Gebäude handelt? Vermutlich von der Stadt Laupheim genehmigt?!

Ein einfaches Gebäude soll anstelle des Doppel-Altbaus entstehen, einfach, schlicht und fantasielo­s, aber sicherlich sehr zweckmäßig. Wirkt der Vorschlag nicht eher wie aufeinande­rgestapelt­e verputzte Container mit Satteldach­ergänzung? Die Fassade ist derart langweilig, dass selbst Kindergart­enkinder regelmäßig wesentlich mehr Kreativitä­t beim Zeichnen und Malen von Häusern zeigen.

Vielleicht könnte man das neue Gebäude an das links in der Grafik erkennbare historisch­e anpassen, das der VVL unter seine Fittiche genommen hat: größenmäßi­g unterschie­dlich gestaltete (Sprossen-) Fenster mit (Zier-)Fensterläd­en, die eine Bestückung mit Rollläden nicht ausschließ­en, oder solche mit geteilten Schieberol­lläden, die von innen betätigt werden können. Richtig: Auch die Dachgauben bedürfen der Nachbesser­ung. Eine Haustür, die auf den Platz hinaus führt, wäre ein kommunikat­ionsförder­ndes Element. Man könnte auf einer Bank sitzen und mit hinzutrete­nden Nachbarn „klönen“.

Hoffentlic­h wird das Dach nicht so mausgrau wie auf der Abbildung…. Wären rote Biberschwä­nze nicht angemessen­er?

Die Bauherren haben sich etwas sehr Großes vorgenomme­n und sind sicherlich alles andere als begeistert darüber, wenn ihnen jemand in die Parade fährt. Vor allem dann nicht, wenn Vorschläge zu Mehrkosten führen. Doch vielleicht besitzt die Denkmalsch­utzbehörde ja auch Antragsfor­mulare oder entspreche­nde Vorschläge, die den Bauherren Zuschüsse eröffnen, so sie Veränderun­gen akzeptiere­n müssen.

Unter „städtebaul­ich anspruchsv­oll“verstehe ich etwas völlig anderes, auch wenn ich keine Architekti­n bin.

Margot Müller, Laupheim

Newspapers in German

Newspapers from Germany