Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Der Parkhaus-Profi
Nicht jeder weiß, wie man ein Parkhaus richtig benutzt. Beobachtungen aus dem Alltag eines Autofahrers.
Wenn der Parkhaus-Profi ins Parkhaus fährt, überblickt er sofort, ob es auf dem untersten Deck noch freie Parkplätze gibt. Wenn alles besetzt ist, fährt die direkt auf das nächste Parkdeck. Der Parkhaus-Anfänger hingegen zieht auf dem untersten Deck noch ein paar Runden – in der Hoffnung, irgendwo noch eine Lücke zu finden. Nach drei bis vier Runden gibt er genervt auf und beschließt, sein Glück auf dem nächsten Parkdeck zu versuchen. Während er eine Etage höher fährt, hat der ParkhausProfi schon längst eingeparkt, und zwar auf einem geräumigen Parkplatz direkt neben dem Ausgang. Diesen wird der Parkhaus-Anfänger wenige Minuten später verzweifelt suchen, weil er die Orientierung verloren hat. Doch zunächst muss er sich aus seinem Auto zwängen. Denn aus Angst, gar keinen Parkplatz mehr zu finden, hat er den schmalsten gewählt und kann die Autotür nur noch wenige Zentimeter öffnen.
Auch am Kassenautomaten offenbart sich, wer mit Parkhäusern vertraut ist: Der Parkhaus-Profi zieht sein Parkticket routiniert aus dem Portemonnaie und bezahlt. Der Anfänger hingegen kann sich nicht mehr erinnern, wo er sein Ticket verstaut hat, flucht und durchwühlt sämtliche Taschen. Die fällige Gebühr erhöht sich, weil es noch einmal eine halbe Stunde dauert, bis er feststellt, dass das Parkticket im Auto liegengeblieben ist. (cdi)